65 Tonnen Gold zurück in Nationalbank

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) holt den österreichischen Goldbestand teilweise aus Zürich und London zurück. Nun lagern bereits 65 Tonnen wieder in Wien. Nächstes Jahr soll die Rückholaktion abgeschlossen werden.

„2017 sind weitere 35 Tonnen nach Wien gebracht worden“, sagte OeNB-Sprecher Christian Gutlederer gegenüber wien.ORF.at. 2015 hatte die Nationalbank die ersten Tonnen in die eigenen Tresorräume unterhalb der Nationalbank eingelagert. Insgesamt sind bereits 65 Tonnen zurück. Bis Herbst kommenden Jahres will die OeNB die Rückholaktion abgeschlossen haben, dann „haben wir insgesamt 90 Tonnen zurückgeholt, 50 Tonnen hatten wir bereits in der Vergangenheit in Wien“, so der Sprecher.

15 Tonnen Gold der Österreichische Nationalbank (OeNB)

APA / Günter Granitzer

Nationalbank lagert mehr Gold in Wien

Ziel der Nationalbank ist es, die Hälfte der 280 Tonnen schweren eigenen Goldbestände in Österreich zu lagern und den Rest an den großen Goldhandelsplätzen London und Zürich zu haben. In der Schweiz sollen es etwa 56 Tonnen sein, in London etwa 84 Tonnen.

Kosten „etwa in Summe eine halbe Million Euro“

Weil der Rechnungshof Mängel bei der Lagerung im Ausland kritisiert hatte, hat sich die Nationalbank für das Zurückholen entschieden - mehr dazu in Nationalbank holt Gold zurück. Die Kosten dafür betragen laut Gutlederer „etwa in Summe eine halbe Million Euro. Das ist im Vergleich zum Wert sehr gering.“

Die Lagerung in Wien werde „absolut billiger“ sein als im Ausland, da etwa Depotgebühren geringer würden. „Eingelagert ist das Gold in den Tresoren der OeNB beziehungsweise Münze Österreich, präziser wollen wir das nicht sagen“, so der Sprecher.

Reserve für Krisenszenarien

Die Bestände in der Nationalbank seien ein Teil der Reserve, „den wir in extremen Krisenszenarien mobilisieren könnten“, sagte Franz Partsch, Direktor der Hauptabteilung Treasury in der Nationalbank, im Zuge der Rückholaktion.

Der Zweck von Goldreserven sei es, in Krisenszenarien das Potenzial zu haben, dieses Gold gegen Fremdwährung zu tauschen oder Fremdwährungsfinanzierung aufzunehmen. „Das ist die eiserne Liquiditätsreserve“, so Partsch. In der Finanzkrise habe sich gezeigt, dass der Goldmarkt noch laufe, wenn alles andere stehe. Etwa die Hälfte der heimischen Währungsreserven von 21 Mrd. Euro werden laut Partsch in Gold gehalten, nämlich aktuell 9,8 Mrd. Euro.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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