„Licht“ der große Favorit für Filmpreis

Das Historienporträt „Licht“ ist der große Favorit beim Österreichischen Filmpreis 2018. Der Film der Wiener Regisseurin Barbara Albert erzielte eine Rekordzahl von 14 Nominierungen. Verliehen wird der Preis am 31. Jänner.

Gute Chancen kann sich auch Adrian Goigingers autobiografisches Werk „Die beste aller Welten“ mit neun Nennungen ausrechnen. Mit sieben Nominierungen im Rennen ist Stefan Ruzowitzkys Actionfilm „Die Hölle“, während die letzte Dokumentararbeit des verstorbenen Michael Glawogger, das von Monika Willi fertiggestellte „Untitled“, auf fünf Auszeichnungen hoffen darf. Vier Preischancen hat Arman T. Riahis Komödie „Die Migrantigen“.

Erfolgreichster Film nur zweimal nominiert

Lediglich auf zwei Nominierungen (männliche Haupt- und Nebenrolle) kam hingegen mit Josef Haders „Wilde Maus“ der kommerziell erfolgreichste heimische Film des Jahres. „Die, die nicht nominiert wurden, werden sich denken: Dumm gelaufen, aber gerechtfertigt. Dann muss ich mich nächstes Jahr eben mehr anstrengen“, zeigte sich Schauspielerin Hilde Dalik als Moderatorin der Präsentation ironisch optimistisch.

Eingereicht wurden heuer 19 Spiel-, 20 Dokumentar- und 18 Kurzfilme. Die Filme mussten einen Kinostart im Zeitraum von Oktober 2016 bis November 2017 vorweisen respektive den Nachweis einer erheblichen österreichischen kulturellen Prägung erbringen. Aus diesen Anwärtern haben dann die 415 stimmberechtigten Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films die Nominierten für die zur Auswahl stehenden 16 Preiskategorien gewählt. In einem zweiten Wahlgang werden aus diesen nun die Preisträger gekürt.

Gala unter Motto „Into the Future“

Die Gala, die heuer wieder im biennalen Rhythmus im Auditorium von Grafenegg stattfinden wird, gestaltet dann am 31. Jänner Regisseurin Mirjam Unger („Maikäfer flieg!“). Sie hat dabei das Sci-Fi-Motto „Into the Future“ als Leitfaden gewählt - erinnere Grafenegg doch nicht von ungefähr an ein Raumschiff, zeigte sich die Künstlerin beeindruckt: „Das Ganze wirkt ein bisschen wie das niederösterreichische Mutterschiff.“ In diesem spacigen Ambiente setzt man auf eine Doppelconference und hat Hilde Dalik und den Humoristen Christoph Grissemann als Moderatoren zusammengespannt.

Der Filmpreis im ORF

Am Tag der Gala selbst (31. Jänner) meldet sich ORF III mit „Kultur heute spezial“ aus Grafenegg. Am 1. Februar zeigt ORF eins die drei heimischen Erfolgsproduktionen „Was hat uns bloß so ruiniert?“ von Marie Kreutzer, den Vorjahressieger „Thank you for bombing“ von Barbara Eder sowie den Horrorfilm „Ich seh Ich seh“ und ab 22.00 Uhr die Spezialschiene „Achtung! Sondersendung zum Österreichischen Film“.

Appell an künftige Regierung

Auf den volkswirtschaftlichen Faktor des Films verwies bei der Präsentation der Nominierten Wirtschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP), weshalb sein Ministerium diesen auch mit dem Instrumentarium FISA (Filmstandort Austria) mit 7,5 Mio. Euro fördere. „Es wäre schön, wenn das in Zukunft mehr werden würde“, gab der in Richtung Wirtschaftskammer scheidende ÖVP-Politiker seinem künftigen Nachfolger als Empfehlung mit.

Weitere Empfehlungen formulierte Gernot Schödl als Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden. Er appelliere an eine künftige Bundesregierung, ein eigenes Kulturministerium beizubehalten: „Wir brauchen das weiterhin.“ Auch hoffe er, dass am Instrument der Festplattenabgabe nicht gerüttelt werde.

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