Kein Rauchverbot: Gastronomen erfreut
„Jene Betriebe, die hauptsächlich Österreicherinnen und Österreicher als Gäste haben, sprich auch in den Randbezirken und die Beisln, die werden sich sehr darüber freuen“, sagte Peter Dobcak, Gastronomie-Spartenobmann in der Wirtschaftskammer. Wenig Freude damit, dass das Rauchverbot nicht kommt, hat haben dagegen die gehobene Gastronomie und Lokalbetreiber mit vielen Touristen.
APA/Fohringer
Schwierige Alterskontrollen
Dass viele Betriebe wieder einen Raucherbereich einführen werden, glaubt Dobcak aber nicht. „Wir erwarten Rückbauten nur an jenen Stellen, wo die Konkurrenz rundherum Rauchen lässt.“ Ärgerlich sei es für jene Gastronomen, die nun wieder Geld in die Hand nehmen müssen. „Hier wird zu überlegen sein, wie wir jenen Kollegen helfen, beziehungsweise unterstützen können, die sich für Rückbauten entscheiden“, so Dobcak.
Debatte: Wie wichtig ist ein Rauchverbot?
Jugendliche unter 18 Jahren dürfen künftig nicht mehr im Raucherbereich sitzen. Dobcak befürchtet, dass es für die Gastronomen anfänglich schwierig werden wird zu kontrollieren, wie alt die Gäste tatsächlich sind.
Lungenkrebsspezialist „fassungslos“
Die neue Raucherregelung sorgt indessen für massive Kritik von Ärzten. Für den Lungenkrebsspezialisten an der Klinischen Abteilung für Onkologie von MedUni Wien und AKH, Robert Pirker ist das „ein Wahnsinn.“
„85 Prozent der Lungenkrebserkrankungen in Österreich sind auf das Rauchen zurückzuführen und wären somit vermeidbar. Ich sehe jeden Tag Tragödien. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Lungenkarzinomen beträgt nur 15 Prozent. Die Erkrankung zerstört ganze Familien, weil die Kinder dann ohne Mutter oder Vater aufwachsen müssen. Jeder zweite Raucher stirbt vorzeitig“, so Pirker - mehr dazu in Raucherregelung: Spezialist ist „fassungslos“.
Links:
- Raucherbereiche in Lokalen bleiben (news.ORF.at)
- Rauchverbot: Kammer fürchtet kein Wirtesterben (wien.ORF.at)
- Rauchverbot: Ausnahme für Shishas gefordert (wien.ORF.at)