Niki: Lauda verspricht Job für alle Mitarbeiter

Niki Lauda wendet sich nun in einem offenen Brief an das Personal der insolventen Fluglinie Niki. Darin verspricht er ein „Job-Angebot“ für alle. Er wolle nicht nur den Flugbetrieb, sondern auch Verwaltung und Technik übernehmen.

Die Flugzeuge für den Neustart sowie die Auslastung für die Flugzeuge seien „bereits gesichert“ schreibt Lauda. Auch Leistungen, die zuletzt von Air Berlin beigesteuert wurden, wie der Ticketverkauf, seien „bereits gesichert“. Seine Firma Laudamotion habe die Betriebsbewilligung und könne daher die Start- und Landerechte (Slots) übernehmen.

Niki Lauda

APA/Erwin Scheriau

Lauda verspricht Job-Angebote für alle Mitarbeiter

„Niki wird im März 2018 als österreichischer Carrier mit Headquarter und Hub in Wien und Fokus auf den österreichischen Markt wieder aufleben“, verspricht Lauda in seinem offenen Brief und schließt mit den Worten „Falls mein Anbot das überzeugendste sein sollte, werden wir gemeinsam wieder Schwung in die Bude und den österreichischen und europäischen Luftverkehr bringen!“ Wie die Auslastung schon jetzt gesichert werden könne und andere Details wolle er erst beantworten, wenn er den Zuschlag für Niki erhalten hat, ließ Lauda auf Rückfrage ausrichten.

Rundumschlag gegen die Insolvenzverwalter

Zugleich nutzt Lauda sein Schreiben für einen Rundumschlag gegen die Insolvenzverwalter von Air Berlin (Frank Kebekus) und Niki (Lucas Flöther), die bisherige Angebote von Lauda abgelehnt bzw. ignoriert hatten. Die beiden hätten „Niki überhaupt erst in die heutige Lage gebracht“, meint Lauda. Kebekus, weil er bei seiner Entscheidung, Niki an Lufthansa zu verkaufen, nicht an Wettbewerbsbeschränkung gedacht habe und Flöther, weil er nur das deutsche Gericht als zuständig angesehen habe.

„Wenn nunmehr - leider mit der Mitwirkung des Betriebsrates - so getan wird, als ob ich für die absehbar gewesene negative kartellrechtliche Beurteilung durch die EU Kommission oder die Entscheidung von 2 unabhängigen Gerichten in Deutschland und Österreich zur Zuständigkeitsfrage des Insolvenzgerichtes verantwortlich sein soll, dann dient dies der billigen Ablenkung von dieser großen Verantwortung“, so Lauda.

Lauda: „Abenteuerliche Behauptungen“

„Die abenteuerlichen Behauptungen, die in diesem Zusammenhang verbreitet werden, so etwa, dass ich nur 17 Niki-Mitarbeiter übernehmen würde oder den Kaufpreis nicht finanzieren könnte, sind entbehrlich und zeugen vom Ausmaß des Desasters, von dem abgelenkt werden soll. Für die Aggressionen, die der eine oder andere verbreitet, gibt es nicht den geringsten Grund.“

Aber auch an Air Berlin, bis zur Insolvenz Mutter der ursprünglich von Lauda gegründeten Niki, übt Lauda Kritik: Sie habe die Crews „zu horrenden Kosten kreuz und quer durch Europa geschickt“ und außerdem habe Niki „in den vergangenen Jahren ihr Cash und praktisch ihre gesamten Kapitalreserven an Air Berlin ausgeschüttet“.

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