Wirbel um 126-Meter-Hochhaus

Bei den Anrainern haben die Bebauungspläne auf den Althangründen um den Franz-Josefs-Bahnhof schon für Protest gesorgt. Nun lehnt auch der Bezirk die Pläne ab - mögliche Hochhäuser erregen Ärger.

Das Konzept für die Neugestaltung des Areals um den Franz-Josefs-Bahnhof steht: Oberhalb des Bahnhofs soll ein Hochpark entstehen. Ebenfalls geplant sind Hochhäuser - mehr dazu in Vorbild USA: Hochpark am Alsergrund.

Doch dagegen läuft der Bezirk Sturm. Den vorgeschlagenen Flächenwidmungsplan der MA 21 hat die Bezirksvertretung „einstimmig abgelehnt“. In einer Stellungnahme heißt es: „Ein Hochhaus von 126 Metern ist jedenfalls aus der Sicht des Bezirks nicht denkbar“. Auch eine Bauhöhe von 63 Metern direkt an der Althanstraße will der Bezirk verhindern. Weiters wird eine strategische Umweltprüfung gefordert.

Flächenwidmungsplan muss erst beschlossen werden

Auch das geplante Einkaufszentrum sieht der Bezirk kritisch. „Die Entstehung einer (typischen Bahnhof-) Shopping Mall muss zuverlässig verhindert werden“, heißt es in der Stellungnahme. Zudem müssten sich „sozial gebundener Wohnraum über das gesamte Areal“ verteilen und „niederschwellige“ Querungen des Areals geschaffen werden.

Althan Quartier Hochpark Franz Josefs Bahnhof

ORF

Hier soll das neue „Althan Quartier“ entstehen

Doch entschieden ist noch nichts, der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan muss erst im Gemeinderat beschlossen werden. Auch der städtebauliche Wettbewerb läuft noch. Ergebnisse aus dem Wettbewerb sollen im April vorliegen.

Stadt sieht zwei Optionen bei Widmungsverfahren

Für den nördlichen Bereich des Areals sind derzeit noch keine Bebauungs- und damit Höhenvorschriften festgelegt. Eigentlich hätte das Widmungsverfahren in zwei Schritten erfolgen sollen. Die Stadt überlegt nun aber, „nicht in zwei Phasen dieses Gesamtprojekt zu widmen, sondern in einer Phase. Sprich, dass es dann einen Plan geben wird, der über die gesamte Fläche hinweg die Flächenwidmungs- und Bebauungsbestimmungen beinhaltet“, sagt der Planungsdirektor der Stadt Wien, Thomas Madreiter, gegenüber wien.ORF.at.

Fest stehe jedoch, dass die Stellungnahmen der Anrainer und des Bezirks seitens der Stadt „sehr ernst“ genommen würden und in den Entwurf des Flächenwidmunsgplanes eingearbeitet würden, so Madreiter.

Vassilakou nicht überrascht

Für Planungsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen kommt die Entscheidung nicht überraschend, „da ich im Austausch mit dem Bezirk war und bin“, wie es in einem Statement heißt. „Ich kann die Bedenken und Kritikpunkte des Bezirks nachvollziehen und teile sie weitestgehend.“ Die nächste Zeit solle nun dazu genutzt werden, um zu klären, inwieweit der Projektwerber zur Kooperation bereit sei. „Davon hängt auch meine abschließende Entscheidung über jede weitere Vorgangsweise ab“, so Vassilakou weiter.

„In Sachen Hochhäuser will ich nichts ausschließen“

„Es geht darum eine Lösung zu finden, die alle befriedet. In Sachen Hochhäuser will ich gar nichts ausschließen“, sagte 6B47-Vorstand Peter Ulm auf Anfrage. Es gelte jetzt das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs abzuwarten, dann könne man, voraussichtlich Ende April, etwas zu den Höhen sagen.

Mit dem Bau wird frühestens im Herbst 2019 begonnen. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2025 geplant. Entwickelt wird das Projekt von einem Tochterunternehmen des Immobilienentwicklers 6B47, der den Gebäudekomplex im August 2015 gekauft hatte.

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