Kurseinbruch auch an Wiener Börse

Hohe Kursverluste hat es am Dienstag auch zum Handelsstart der Wiener Börse gegeben. In den ersten Handelsminuten brach der Leitindex um knapp fünfeinhalb Prozent ein. Am Nachmittag blieb der ATX im roten Bereich.

Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit klaren Kursverlusten beendet. Der ATX fiel um 98,66 Punkte oder 2,81 Prozent auf 3.408,19 Einheiten und konnte sein anfängliches Minus von rund 5,4 Prozent bis zum Sitzungsschluss deutlich eindämmen. Damit ging ein turbulenter Handelstag zu Ende, der auch an Europas Leitbörsen unterm Strich klare Abschläge zu verzeichnen hatte. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,44 Prozent, DAX/Frankfurt -2,15 Prozent, FTSE/London -2,64 Prozent und CAC-40/Paris -2,11 Prozent.

In den USA und in Asien war es zuvor schon steil bergab gegangen, nachdem die Angst der Anleger vor einer steigenden Inflation und damit schneller steigenden Leitzinsen weiter geschürt wurde. Der Dow Jones verbuchte am Montag daraufhin den größten Tagesverlust in seiner Geschichte und ging schließlich mit einem Minus von 4,6 Prozent aus dem Handel. In Tokio fielen die Abschläge am Dienstag ähnlich stark aus - mehr dazu in Panik erfasst auch Asiens Börsen (news.ORF.at) und Auch Börsen in Europa im Minus (news.ORF.at).

Börse: Dow Jones um 4,6 Prozent gefallen

Der Fall des US-Leitindex um 4,6 Prozent hat zu einem Aktiencrash an der New Yorker Börse geführt. Auch die Börsen in Asien sind abgestürzt.

Keine Kursgewinner in Wien

In Wien gab es am Vormittag keinen Kursgewinner. Vergleichsweise gering fiel das Minus für die BAWAG-Aktien aus, die mit einem Abschlag von 0,73 Prozent auf 45,98 Euro den zweitbesten Wert im Prime Market stellten. Deutlicher unter Druck standen die beiden Branchenkollegen Erste Group (minus 2,39 Prozent auf 39,18 Euro) und Raiffeisen (minus 4,05 Prozent auf 32,70 Euro).

Einige Marktteilnehmer sprachen jedoch von einer bereits überfälligen Korrekturbewegung nach dem starken Aufwärtstrend der vergangenen Monate. „Beim gestrigen Absturz der New Yorker Börse um 4,60 Prozent von einem Crash zu sprechen ist übertrieben, wenn vorher der Börsenindex Dow Jones 40 Prozent nach oben rennt“, so RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek zur APA.

Der Aktienstratege der Erste Asset Management (EAM), Peter Szopo, rechnet damit, dass der Kursrückgang an den internationalen Börsen bald zu Ende gehen wird. Dennoch werde es eine Zeit lang dauern, bis wieder die alten Höchststände erreicht werden. „Dass diese Korrektur bereits der Anfang eines längerfristigen Bärenmarktes darstellt, ist eher unwahrscheinlich.“ Aktuell seien die Börsen aber sicher in einem „Risk-Off-Modus“, in dem sich Investoren eher defensiv aufstellen.

Angebotsfrist für BUWOG-Übernahme

Die Einkaufstour des größten deutschen Wohnungskonzerns Vonovia in Österreich geht nun weiter: Nach der rund 2,7 Mrd. Euro schweren Übernahme des börsennotierten heimischen Immobilienkonzerns conwert im Frühjahr des Vorjahres ist nun die BUWOG an der Reihe. Die Angebotsfrist startete am Montag und läuft noch bis 12. März. Das deutsche Unternehmen bieten den BUWOG-Aktionären 29,05 Euro pro Aktie in bar.

Die BUWOG-Aktien gaben an der Wiener Börse bis Montagnachmittag um 0,42 Prozent auf 28,66 Euro nach. Die Inhaber der Wandelschuldverschreibungen erhalten während der ersten Annahmefrist 115.753,65 Euro in bar je Wandelschuldverschreibung mit einem Nominalbetrag von 100.000 Euro. In der Nachfrist will der deutsche Wohnungsriese dann einen reduzierten Preis von 93.049,33 Euro je Wandelschuldverschreibung zahlen.

Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gab am Montagnachmittag bekannt, den Deal mit 6. Februar freizugeben. Das deutsche Bundeskartellamt hatte bereits grünes Licht für die geplante Übernahme erteilt. Vonovia strebt die alleinige Kontrolle über die BUWOG, also eine Komplettübernahme, an.

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