Secession: Sanierung offenbart maroden Zustand
„Die ganze Kuppel hat eigentlich nur gehalten, weil es eine Halbkugel ist, die zusammengebunden war, mit den Ästen. Dadurch ist die Konstruktion an sich auf dem Dach gelegen“, sagte Schmiedetechniker Siegfried Steiner im Interview mit „Wien heute“. Jeder einzelne Träger sei eigentlich schon durchgerostet gewesen, was auch extrem gefährlich hätte werden können. Bei einem größeren Sturm hätte es auch passieren können, dass ein Träger ganz wegknickt. „Da wäre die ganze Konstruktion zusammengebrochen“, so Steiner.
240 Äste mit 2.500 Blättern
Jetzt wird die in Kärnten sanierte Kuppel wieder aufgebaut. Das Grundgerüst, die vier grünen Träger, sind bereits zurück. Was noch fehlt ist das Blattwerk, alles in allem 240 Äste mit 2.500 Blättern und 311 Beeren. Auch sie sind bereits saniert, teilweise aber auch nachgeschmiedet worden. Zurück in Wien werden sie derzeit in einer Floridsdorfer Werkstätte beschichtet, um sie vor Korrosion zu schützen, und bemalt.
Secession: Sanierung zeigt desolaten Zustand
Schlechter als bisher bekannt war der Zustand der goldenen Kuppel auf der Wiener Secession. Das zeigt sich nun bei den Restaurierungsarbeiten.
„Auf der Innenseite grün und auf der Außenseite gelb (...) Einerseits ja, aus Korrosionsschutz und andererseits auch, weil es dem originalen Konzept entspricht“, wie die Metallrestauratorin Ulrike Rossmeissl ausführte. Die Blätter werden dann noch außen mit Klebstoff versehen, vergoldet und geglättet. Zum Vergolden eines Blatts benötigen Profi-Vergolder rund eine Viertelstunde. Dabei ist Vorsicht angesagt, denn „man muss mit dem Atmen auch richtig haushalten können, dass man das Gold nicht wegbläst“, wie Vergoldermeister Karl Kratochwill sagte.
Sanierung um 3,2 Millionen Euro
Einmal fertig gestellt soll die Goldkuppel mit einem Durchmesser von 8,5 Metern dann wieder wie früher aussehen. Die Arbeiten sollen Ende Mai fertig sein. Die Sanierung des gesamten Gebäudes dauert noch etwas länger. Sie soll erst im Herbst abgeschlossen werden. Alles in allem soll die Sanierung der Secession dann rund 3,2 Millionen Euro gekostet haben.
APA/Hans Klaus Techt
Über die Aufteilung der Kosten einigten sich Bund und Stadt vor ungefähr einem Jahr. Sie übernehmen jeweils eine Million Euro, der verbliebene Eigenfinanzierungsbedarf beträgt damit 1,2 Millionen Euro - mehr dazu in Secession bis 2018 in neuem Glanz. Im November des Vorjahres begannen die Arbeiten - mehr dazu in Secessionskuppel verschwindet für Sanierung.
Patenschaften für Blätter
Ein Großteil der 1,2 Millionen Euro, die die Secession selbst für die Restaurierung stellen muss, wurde bereits durch private Unterstützer aufgebracht. Ein Drittel des Betrags ist laut Secession noch offen. Im Zuge einer Spendenaktion kann man auch eine Patenschaft für einzelne Gold-Blätter der Kuppel übernehmen.
Links:
- Secession
- Patenschaft für Gold-Blätter (Secession)