Mann biss bei WEGA-Einsatz zu
Ein Mieter in einem Haus in der Moselgasse rief die Polizei in der Früh zu Hilfe. Ein Mann hatte mit einer Eisenstange auf seine Wohnungstür eingeschlagen. Der Mieter vermutete den Nachbarn als Täter. Der war aber nicht anwesend. Die Polizei traf stattdessen zunächst auf einen 24-Jährigen. Als ihn die Beamten befragten, äußerte der Mann „Beleidigungen und Plattitüden, die aus Kreisen der sogenannten staatsfeindlichen Bewegungen bzw. Staatsverweigerern bekannt sind“, berichtete die Polizei, und sagte etwa, dass er „die Gesetze Österreichs nicht befolge“.
ORF
Verdacht auf Drogenhandel
Der Mann weigerte sich auch, einen Ausweis zu zeigen. Die Polizisten sprachen daher die Festahme aus. Dieser widersetzte sich der Mann mit massiver Gewalt, verletzte drei Polizisten durch Fußtritte und Faustschläge. Sie erlitten Prellungen im Kopfbereich. Eine Polizistin erlitt eine offene Bisswunde. Schließlich gelang es der Polizei, den Mann unter Kontrolle zu bringen und ihn festzunehmen.
In der Wohnung fanden die Beamten dann eine Cannabis-Aufzuchtanlage. „Die Menge an Pflanzen und weitere gefundene Utensilien wie etwa eine Waage legen den Verdacht auf Handel nahe“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.
LPD Wien
Schreckschüsse stoppten Verdächtigen
Wenig später wurde der Mieter der Wohnung, der Bruder des 24-Jährigen, in der Nähe des Wohnhauses gesichtet. Als ihn Einsatzkräfte der Wega anhalten wollten, flüchtete der Mann. Erst nachdem die Polizisten drei Schreckschüsse abgaben, gab der Mann auf. Er wurde vorübergehend festgenommen, ist mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß.
Sein Bruder befindet sich in Haft. „Er wurde bereits mehrmals nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt“, sagte Eidenberger. Am Freitag kam nun eine Anzeige wegen Gefährdung durch übertragbare Krankheiten hinzu. Die verletzte Polizistin wurde zur weiteren Abklärung ins Krankenhaus gebracht, ihr wurden Prophylaxe gegen Hepatitis und HIV verabreicht. Sie muss sich in den nächsten Monaten regelmäßig Folgeuntersuchungen unterziehen, erklärte Eidenberger.