Psychotherapieplätze: Beamte bevorzugt

In Wien müsste man Beamter sein - zumindest wenn man psychisch krank wird. Dann bekommt man sofort einen Therapieplatz auf Kassenkosten. Bei der WGKK und anderen Versicherungen müssen Kranke oft Monate warten.

Burnout, Depression und andere psychische Probleme - wer eine Psychotherapie auf Krankenschein braucht, wartet teilweise mehrere Monate. Vor zehn Jahren hat man in Wien noch relativ schnell einen Therapieplatz bei den Krankenkassen bekommen - mittlerweile haben einige Bundesländer Wien überholt und sind deutlich besser. In Salzburg bekommt man im Schnitt deutlich schneller einen Kassen-Therapieplatz. In Wien hängt die Wartezeit vor allem stark davon ab, bei welcher Krankenkasse man versichert ist.

Zahl der Therapieplätze kaum gestiegen

So gibt es bei der Beamtenversicherung seit einigen Jahren keine Limits mehr für Psychotherapie. Seither sind die Patientenzahlen dieser Gruppe um 60 bis 70 Prozent gestiegen, sagte Heinz Laubreuter von der „Wiener Gesellschaft für Psychotherapeutische Versorgung“ gegenüber Radio Wien. Bei der Gebietskrankenkasse und anderen Versicherungen müssen Personen mit psychischen Erkrankungen hingegen oft Monate warten.

„Ich wünsche mir kurze Wartefristen, sagen wir unter einem Monat. Das können wir oft nicht einhalten und es wäre wünschenswert, wenn die Wartezeiten sich verringern“, so Laubreuter. Er betont, dass Wien bei der Psychotherapie auf Kassenkosten nicht schlecht wäre - andere Bundesländer wie Salzburg seien aber mittlerweile besser.

Dort gibt es zusätzliche Plätze - in Wien ist die Zahl Laubreuter zufolge seit zehn Jahren kaum erhöht worden. Zugleich wird bei den Wienern aber immer öfter eine Depression oder ein Burn-Out diagnostiziert. Unterschiede gibt es auch bei den Zuschüssen, wenn man die Therapie privat zahlt. So bekommen Patienten von der WGKK pro Stunde 21,80 Euro - bei der Beamtenversicherung ist es rund doppelt so viel.

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