Minister-Video: Ludwig traf Botschafter

Der Wiener SPÖ-Chef und künftige Bürgermeister Michael Ludwig hat sich mit dem ungarischen Botschafter in Wien getroffen. Grund dafür war das umstrittene Facebook-Video des ungarischen Kanzleramtsministers Janos Lazar.

Das Gespräch mit dem Botschafter war „sehr intensiv, aber freundschaftlich“, sagte Ludwig gegenüber „Wien heute“. Er sei weiterhin an guten Beziehungen zwischen Wien und Budapest interessiert. In dem Video, das in Favoriten gedreht worden ist, behauptete der FIDESZ-Politiker, Wien sei durch Zuwanderung schmutzig und unsicher geworden.

Ludwig kritisierte die Darstellung Wiens. Sie sei „schlichtweg falsch“. Es sei die „Privatmeinung eines Politikers im Wahlkampf“, die auf sein volles Unverständnis stoße. Und für Verbesserungen in Wien brauche es keine Zurufe von außen, so Ludwig. Bereits am Mittwoch hatte das Video für Unverständnis gesorgt, auch in Wien - mehr dazu in Empörung über ungarisches Minister-Video.

Minister: „Wollte Wiener nicht beleidigen“

Lazar selbst bemüht sich nach der Empörung über das Video offenbar um Schadensbegrenzung. „Ich wollte keinen Wiener beleidigen“, erklärte Lazar bei einer Pressekonferenz am Donerstag in Budapest nach einem Telefonat mit seinem österreichischen Amtskollegen Gernot Blümel (ÖVP).

Es sei ihm ferngelegen, jemanden zu beleidigen, gleichzeitig habe er aber „darauf hinweisen“ wollen, „welche Folgen Einwanderung haben kann“, erklärte Lazar. Sein Aufruf aus Wien habe vor allem den Ungarn gegolten. Es habe sich um einen privaten Aufenthalt in Wien gehandelt, im Rahmen dessen er das Video aufgezeichnet habe. Die darin enthaltenen Aussagen seien „nicht die offizielle Position Ungarns“. Das habe Lazar Blümel auch telefonisch versichert, teilte Blümels Büro der APA mit.

Kickl kommentiert Wahlkampfvideo zu Wien nicht

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) wollte unterdessen das Video nicht öffentlich kommentieren. Er freue sich, dass Österreich ein „ausgezeichnetes nachbarschaftliches Verhältnis zu Ungarn“ habe, so der Innenminister.