AUVA-Spitäler übernehmen AKH-Patienten

24 Betten in den beiden Wiener AUVA-Spitälern stehen für zehn Jahre Patienten aus dem AKH zur Verfügung. Operationen für das AKH werden durchgeführt und auch operierte Patienten betreut. Die Vereinbarung läuft seit 1. April.

„Wir sehen das nicht als Bestandsgarantie oder in einem politischen Kontext. Die Stadt Wien wächst sehr stark, und wir haben zu wenig traumatologische Betten. Daher ist die Kooperation im Sinne der Patienten“, schloss AUVA-Obmann Anton Ofner einen politischen Hintergrund aus. Dass der Deal der AUVA in der aktuellen Debatte gelegen komme, wollte Ofner nicht gelten lassen: „Wir denken eigentlich nicht in diesen Kategorien.“

UKH Meidling

ORF.at/Dominique Hammer

Das Unfallkrankenhaus Meidling

Der Deal komme aber nicht ungelegen, werde im Koalitionsabkommen doch dezidiert gewünscht, dass die AUVA trägerübergreifend Kooperationen eingehe. Neben der Vereinbarung mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) sei man auch für Klagenfurt und Salzburg schon sehr weit in Kooperationsverhandlungen, hieß es laut Tageszeitung „Die Presse“.

„Traumatologische Kapazitäten am Anschlag“

Der Grund für die Kooperation sei, dass Wien „von den traumatologischen Kapazitäten her am Anschlag“ sei, so Ofner. Die AUVA habe zusätzliche Kapazitäten verfügbar machen können. Verhandelt habe man seit Mai des Vorjahres, die Vertragsunterzeichnung war am 27. März. Es gehe um Unfallpatienten, die im AKH behandelt wurden und dann an die AUVA weitergegeben werden. Der entsprechende Vertrag gilt zehn Jahre und bringt der AUVA 5,7 Millionen Euro, berichtete die Tageszeitung „Die Presse“.

Lorenz Böhler Krankenhaus

ORF

Lorenz-Böhler-Spital

Geforderte Einsparungen „sehr herausfordernd“

Zum aktuellen Stand der Debatte um die Sozialversicherung zeigte sich Ofner zurückhaltend. Angesprochen auf die jüngsten Privilegienvorwürfe verwies er auf die bereits von Sozialversicherungsseite geäußerten Gegenargumente. Generell meinte er, er wolle sich „ungern an dieser Diskussion auf diesem Niveau beteiligen“. Mit der Regierung diskutiert werde jedenfalls, und er rechne damit, „dass wir hier zu einer auch für die Menschen in diesem Land vorteilhaften Lösung kommen“.

Die diskutierte Vorgabe, ab 2019 in einem ersten Schritt 100 Mio. Euro pro Jahr einzusparen, bezeichnete Ofner als „sehr herausfordernd“. Er sei aber zuversichtlich, dass man eine weitere Beitragssenkung mittels Produktivitätssteigerung und mehr Effizienz schaffen könne - mehr dazu in Reformdebatte: AUVA warnt vor Abschaffung.

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