Verbindungsbahn Hietzing: Bezirk plant Umfrage

Die geplante Verbindungsbahn Hietzing bleibt im Bezirk umstritten. Ab 2025 soll die Strecke zwischen Hütteldorf und Meidling Bestandteil des S-Bahn-Netzes sein. Anrainer wehren sich. Der Bezirk kündigt nun eine Meinungsumfrage an.

Das ÖBB-Projekt beinhaltet unter anderem zwei neue S-Bahn-Stationen sowie die Schließung bestehender Eisenbahnkreuzungen. Ein Teil der Strecke soll in Hochlage mitten durch Hietzing geführt werden - mehr dazu in Konkrete Pläne für Verbindungsbahn

Gegner wollen „unterirdische Trassenführung“

Während der Bezirk „Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs und der Infrastruktur“ begrüßt, geht eine Bürgerinitiative gegen die fix scheinende Hochtrasse auf die Barrikaden: Dies komme einer Zweiteilung des Bezirks gleich und würde ein Verkehrschaos nach sich ziehen, sagen die Projekt-Gegner - mehr dazu in Verbindungsbahn: Kritik an „Bezirksteilung“

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Die geplante Hochlage sorgt für Protest bei den Anrainern

Sie fordern eine unterirdische Trassenführung, die freilich deutlich mehr kosten würde. Die Bezirksvorsteherin Silke Kobald von der ÖVP hat nun eine Meinungsumfrage zum Bahnprojekt in Auftrag gegeben: „Um noch genauer die Wünsche und Anregungen der Bevölkerung vertreten zu können, findet nun eine Meinungsumfrage in Hietzing statt. Im Auftrag der Bezirksvorstehung fragen die Institute IFES und GfK in einer gemeinsamen repräsentativen Bezirksumfrage die Präferenzen, Wünschen und Sorgen zur geplanten Verbindungsbahn-Neu ab.“, heißt es in einer Aussendung.

400 Personen befragt - Ergebnis Ende Juni

Die Kritiker sehen in der Umfrage allerdings kein Entgegenkommen, sondern zeigen sich verärgert: „weil Bezirksvorsteherin Kobald keine Bürgerbeteiligung zugelassen habe, wo sich alle betroffenen Hietzinger zur geplanten Verbindungsbahn hätten äußern können.“

Stattdessen werden lediglich 400 Menschen aus Hietzing befragt. Aus Sicht der ÖBB sind die Würfel ohnedies bereits gefallen, ungeachtet des Ergebnisses der Meinungsumfrage: sämtliche Vorschläge aus der Bevölkerung - auch die der Kritiker - seien überprüft worden. Ende Juni werde präsentiert, ob die befürchtete Hochtrasse nun kommt oder nicht.

FPÖ gegen Umfrage

Günter Kasal, Bezirksparteiobmann der FPÖ Hietzing, sieht in einer Aussendung die Umfrage als „Schachzug“, um einen von der FPÖ angekündigten Antrag auf eine Bürgerbefragung zu verhindern. Die FPÖ wird den Antrag am 13. Juni im Bezirksparlament einbringen. Kasal sieht das „Kostenargument der Bezirksvorstehung, eine Bürgerbefragung wäre zu teuer, egalisiert“. Die Meinungsumfrage dürfte laut Kasal über 10.000 Euro kosten.