NHM zeigt „Regenbogen des Lebens“

Den „Regenbogen der Entwicklung des Lebens“ will das Naturhistorische Museum (NHM) laut Direktor Christian Köberl mit den neuen Anthropologie-Sälen abdecken. Dazu werden technische Spielereien wie ein CSI-Computertisch eingesetzt.

Zwei Säle mit 580 Quadratmetern erscheinen auf den ersten Blick für eine Zeitspanne von zehn bis 15 Millionen Jahren nicht gerade üppig: Doch der zuständigen Direktorin Maria Teschler-Nicola ist es durch die Konzentration auf die Bereiche „aufrechter Gang“ und vor allem „Gehirnentwicklung“, samt der Entstehung der Kommunikation, Sozialisation, Sprache und Kultur, durchaus gelungen die Menschwerdung anschaulich darzustellen - mehr dazu in news.ORF.at.

Fotoshow: Neue Anthropologiesäle im Naturhistorischen Museum

Älteste Fußspuren im Saal

Fossilien wechseln einander mit Ganzkörperrekonstruktionen unserer Vorfahren ab. Die ältesten, erhalten gebliebenen Fußspuren eines aufrecht gehenden Menschen führen mitten durch den ersten Saal.

Die Besucher können ihr eigenes Bild „morphen“ und sich so in einen Urmenschen verwandeln und das ausgedruckte Ergebnis dieser Verwandlung mit nach Hause nehmen. Mithilfe zahlreicher Tablets lassen sich einerseits Grundinformationen vermitteln, andererseits auch tiefer gehende Fragen beantworten.

Abdrücke von Fußspuren eines Humanoiden in der Ausstellung "Mensch(en) werden" im neuen Anthropologie-Saal im Naturhistorischen Museum

APA/Georg Hochmuth

Die ältesten erhalten gebliebenen Fußspuren führen durch den ersten Saal

CSI-Tisch als Highlight

Das unumstrittene Highlight dürfte jedoch der sogenannte CSI-Tisch (Crime Scene Investigation) sein. Ein virtuelles Skelett in „Lebensgröße“ kann man mit verschiedenen „Instrumenten“, etwa Röntgen oder Lupe, die sich per Finger über den ganzen Bildschirmbereich bewegen lassen, untersuchen. Alter, Geschlecht und etwaige Verletzungen können kleine und große Hobbyforscher so herausfinden.

1997 waren die beiden Schausäle der Anthropologie nach Kritik vor allem an der Präsentation im ehemaligen sogenannten „Rassensaal“ geschlossen worden - mehr dazu in NHM eröffnet neue Anthropologiesäle.

Die mehr als zwei Jahre der Gestaltung und die Kosten von zwei Millionen Euro scheinen gut investiert. Mit der Eröffnung am Mittwoch werden dann die Besucher ihr Urteil abgeben können.

Sendungshinweis

„Wien heute“, 29. Jänner 2013

564.000 Besucher im Vorjahr

Das NHM hofft, durch die „sanfte Erneuerung“ der Dauerausstellungen und zahlreiche geplante Sonderschauen heuer seine Attraktivität weiter zu steigern. 564.000 Besucher wurden im Vorjahr gezählt, inklusive der 24.000 in der Außenstelle Narrenturm. „Ich bin froh, dass wir 2012 trotz vieler Investitionen positiv bilanzieren konnten“, sagte Vizedirektor Herbert Kritscher.

Ein großer Brocken der Ausgaben für die nächsten fünf Jahre wird eben der Narrenturm sein, wo neben Umgestaltungen im Inneren vor allem die Renovierung der „Außenhaut“ ein absolutes Muss sei.

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