Haltbarkeit von Lebensmitteln

Jeder kennt das Phänomen „zu viel eingekauft und zu viel weggeschmissen“. Die Radio-Wien Ernährungsexpertin Ruth Fiedler gibt uns diesmal Tipps wie man mit Lebensmittel bewusster und sensibler umgehen kann.

Rund 900 Millionen Menschen auf der Welt haben nicht genügend zu essen. Der krasse Gegensatz dazu: Österreichische Haushalte werfen jährlich rund 157.000 Tonnen an original verpackten Lebensmittel weg. Jede Wienerin und jeder Wiener wirft 40 kg an Essen, das noch nicht verdorben ist, pro Jahr in den Müll - das sind 400 Euro. Ruth Fiedler: „Viele verlassen sich auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), umgangssprachlich Ablaufdatum. Viele Verbraucher wissen aber nicht, dass das Lebensmittel nach diesem Datum keineswegs schlecht ist.“

Konservendosen

M.Schuppich/fotolia

Sehen, Riechen, Schmecken

Tatsächlich garantiert der Hersteller mittels des MHDs nur, dass sich Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert des Produkts bis zu diesem Datum bei richtiger Lagerung und ungeöffnet nicht verändern. Das heißt, Lebensmittel sind länger haltbar als es das Mindeshaltbarkeitsdatum anzeigt. „Falls das Datum einmal abgelaufen ist dann prüfen sie am besten das Produkt mit all ihren Sinnen - also sehen sie es an, riechen sie daran und schmecken sie, bevor sie es zum Abfall geben“, so Fiedler

Sendungshinweis: Gut gelaunt in den Tag", 1.10., 10.40 Uhr

Trockene Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Grieß, Salz und Zucker sind praktisch unbegrenzt haltbar. Wurst und Schinken sind zwei bis drei Tage, Milch bis zu einer Woche, Joghurt und Schnittkäse sogar ein bis zwei Wochen nach dem Ablaufdatum haltbar. Saft können sie einige Monate danach noch konsumieren, Bier sogar mehrere Jahre!

"Anders ist es bei der Kennzeichnung „zu verbrauchen bis". So ein Verbraucherdatum wird auf leicht verderblichen Produkten wie Faschiertem oder frischem Geflügel aufgedruckt. Nach Ablauf dieses Datums muss die Ware tatsächlich entsorgt werden und darf auf keinen Fall mehr verzehrt werden“, so die Radio-Wien Ernährungsexpertin Ruth Fiedler.