Eine Diva mit vielen Fans

Wenn es draussen kalt ist, dann öffnet eine der schönsten Pflanzen ihre üppigen Blüten: Die Kamelie. Leider ist sie nicht winterhart und auch ihre Pflege ist nicht gerade einfach. „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat die Tipps.

Die Kamelie ist der Inbegriff der Schönheit und des Reichtums. Die Pflanze kam im 18. Jahrhundert nach England. Gesucht hat man die echte Teepflanzen, doch die Chinesen verschenkten die „Japonica“. Zur Überraschung der damaligen Pflanzensammler begann sie herrlich zu blühen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelten sich die großen roten, weißen und rosa Blütengehölze zum Sammelobjekt. Doch die Schönheit ist eine Diva – hier die sieben wichtigsten Regeln für die Kamelienpflege.

  • Kamelien sind keine Zimmerpflanzen. Ideal stehen sie in ungeheizten, bei Sonnenschein gut gelüfteten Wintergärten und Gewächshäusern. Temperaturen im Winter zwischen fünf und zehn Grad sind ideal.
  • Keine trockene Luft. Niedrige Luftfeuchtigkeit, wie sie sehr oft im Winter in den Wohnhäusern zu finden ist, sind der Tod für die Kamelien.
  • Knospen fallen nicht durchs Umstellen ab. Eine herrliche Pflanze, viele Knospen, doch plötzlich fallen die künftigen Blüten alle ab. Das oft genannte Umstellen sei die Ursache, ist falsch. Man kann die Pflanzen sogar während der Blüte per Post verschicken. Die Ursache ist laut Ploberger in den beiden erst genannten Punkten zu suchen.
  • Von Anfang März bis in den November hinein stehen die Kamelien im Freien. Leichte Fröste vertragen sie problemlos. Extreme Kälte verursacht dagegen Trockenschäden und die Blätter werden braun. Besser ist das „Übersommern“ im Halbschatten mit den eingegrabenen (Ton-)Töpfen.
  • Gießen nur mit Regenwasser. Das kalkfreie Wasser ist sicherlich am günstigsten, allerdings im Winter oft nicht leicht zu besorgen. Leitungswasser ist aber kein so großes Problem, wirklich problematisch ist ein Zuviel oder ein Zuwenig an Feuchtigkeit.
  • Die Erde sollte sauer sein. Das ist das Um und Auf für eine erfolgreiche Kamelien-Kultur: Rhododendron-Erde, vermischt mit eine wenig Tongranulat, ist das idealste Substrat. Normale Gartenerde wäre zu kalkhaltig und auch zu schwer.
  • Düngen nicht vergessen. Gegen Ende der Blütezeit beginnt das Düngen, am besten mit einem „sauren“ Dünger. Anfang August beendet man das Düngen, nun bilden sich nämlich allmählich die Blütenknospen.
weiße Kamelie

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Sendungshinweis:

Gut gelaunt am Vormittag, 26.12.2014

Die berühmtesten Kamelien

Noch heute kann man im deutschen Pillnitz eine Kamelie bewundern, die beinahe 200 Jahre alt und fast neun Meter hoch ist. Alljährlich schützt ein fahrbares Gewächshaus im Winter die wertvolle botanische Rarität. Wie sehr die Kamelien beliebt waren, zeigt zum Beispiel Alexandre Dumas „Kameliendame“ – für die das Leben einer Pariser Kurtisane den Stoff geliefert hat. Sie hatte im Fenster immer eine weiße Kamelie stehen, ein Mal im Monat aber stand eine mit roten Blüten, als Hinweis, dass ein Besuch nicht nach Wunsch ausfallen würde.

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