Gesund im Betrieb: Ist Alkohol erlaubt?

„Alkohol am Arbeitsplatz“ - das ist das aktuelle Thema der „Radio Wien“-Rubrik „Ganz auf Ihrer Seite“. Jeden Donnerstag geben Arbeiterkammer-Experten Tipps. Hier finden Sie alle Informationen.

Feiert die Kollegin nur gern, oder hat sie ein Alkoholproblem? Wenn Mitarbeiter mit Fahne zur Arbeit kommen oder sich mit Medikamenten dopen, wird’s brenzlig. Es ist die Pflicht von Unternehmen zu helfen - und Kündigungen sind keine Hilfe.

Alkohol am Arbeitsplatz

Alkohol gehört in Österreich zum gesellschaftlichen Alltag und ist Teil unserer Kultur. Das Sprichwort „Ein Gläschen in Ehren kann Keiner verwehren“, wird von Vielen zu wörtlich genommen. In Österreich wird zu vielen Anlässen Alkohol getrunken. Die Grenzen zwischen Genuss, Missbrauch und Abhängigkeit sind allerdings fließend und oftmals nur schwer zu erkennen.

Wer alkoholisiert arbeitet gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Kollegen. Es gibt kein allgemeines, für alle Arbeitnehmer und in allen Betrieben geltendes Alkoholverbot, allerdings kann für besonders gefahrgeneigte Arbeiten, ein Konsumverbot aus Sicherheitsgründen ausgesprochen werden.

Durch eine Betriebsvereinbarung, die verbindliche und gleiche Regelungen für alle Mitarbeiter schafft, kann der Konsum von Alkohol im Betrieb geregelt werden. Eine Betriebsvereinbarung wird zwischen Unternehmensleitung und Belegschaftsvertretung abgeschlossen.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 26.3.2015

Handeln statt wegschauen

Der riskante Konsum von Alkohol oder anderen legalen und illegalen Substanzen führt zu mehr Fehlzeiten und Krankenständen. Auch substanzungebundene Süchte bringen soziale oder gesundheitliche Belastungen mit sich, die über kurz oder lang zur Beeinträchtigung der Arbeitsleistung und zur Vernachlässigung von Arbeitspflichten führen. Trotzdem werden diese Themen immer noch tabuisiert. Der praktizierte Umgang reicht von Überreaktion bis Untätigkeit und ist geprägt von Fehlinformationen, Mythen, gut gemeinten Ratschlägen und falsch verstandener Hilfe.

Führungskräfte erhalten konkrete, wertvolle Tipps zur Gesprächsführung und zur Frühintervention bei mitunter noch nicht klar zuordenbaren Auffälligkeiten. Auf diese Weise können bereits im Vorfeld Probleme erkannt werden, die sich ohne Intervention meist verfestigen. Zudem zeigt die Broschüre Möglichkeiten auf, wie betriebliche Rahmenbedingungen geschaffen werden können, die eine gesundheitsorientierte Führung, von der sowohl das Unternehmen als auch die Mitarbeiter profitieren, erleichtern.

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