Der Traum vom Süden

Orangen und Zitronen sind die wichtigsten Pflanzen um den Traum vom Süden auf dem Balkon oder im Garten wahr werden zu lassen. Jetzt ist laut Radio Wien- Pflanzenexperte Karl Ploberger die beste Zeit um diese Pflanzen zu verwöhnen, damit sie blühen, Früchte tragen und viele Jahre überleben.

Die wichtigste Maßnahme in diesen Tagen: Düngen! Echte Biogärtner verwenden auch für ihre Südländer einen organischen Dünger. Ob in flüssiger Form als Brennnesseljauche oder in fester Form als Hornspäne. Verwendet man diese Dünger, dann ist es aber wichtig, dass die Erde mit Kompost angereichert wurde, damit die Dünger auch tatsächlich Wirkung zeigen. Würde man die beinahe sterilen Packungserden verwenden, könnten die Hornspäne nicht wirken, da sie ja nur durch die Milliarden von Mikroorganismen, die in der Erde leben, zu jenen Stoffen umgesetzt werden, die die Pflanzen benötigen – in diesem Fall Stickstoff.

Ploberger ist bei seinen Kübelpflanzen in den letzten Jahren einen anderen Weg gegangen. Biodünger sorgen dafür, dass die Pflanzen gesund wachsen. Daher kommt beim Umpflanzen in die Erde immer gut abgelagerter Kompost vermischt mit Hornspänen. Damit die Erde durchlässig ist, gibt er noch Tongranulat (z.B. Seramis) dazu und mischt auch noch Quarzsand darunter. Um eine gute Wasser- und Nährstoffspeicherung zu gewährleisten, kommt noch lehmige Gartenerde und zur Förderung einer besseren Struktur Kokosfaser dazu.

Zitronenbaum

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Zitronenbaum

Citruspflanzen brauchen Eisen

Dennoch hat er festgestellt, dass diese Düngewirkung alleine zu wenig ist. Daher wird bei ihm seit einigen Jahren zusätzlich mit einem handelsüblichen Flüssigdünger gedüngt – und zwar meist alle drei bis fünf Tage. Man kann dafür den im Handel erhältlichen Citrusdünger verwenden, der ist aber nicht unbedingt notwendig – er ist meist nur teurer und enthält neben den Hauptnährstoffen vor allem Eisen. Damit bleibt das Laub dunkelgrün. Verwendet man zum Gießen Regenwasser, kann man sich das aber diesen teureren Dünger sparen und einen billigeren verwenden.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 3. Juli 2015

Generell werden die Citruspflanzen nur bis Mitte August gedüngt – dann beginnt allmählich das langsame Vorbereiten auf den Winter. Gegossen werden die mediterranen Kübelpflanzen ab Mitte September weniger. Wenn sie mit zu feuchter Erde ins Winterquartier kommen, verlieren sie ein Blatt nach dem anderen. Denken nun manche, dass dieser Blattverlust auf Wassermangel zurückzuführen ist und gießen, dann beginnt der Anfang vom Ende der Pflanze. Innerhalb von wenigen Wochen verfaulen die Wurzeln, die Pflanze beginnt meist noch einmal zu blühen (obwohl sie kein Laub mehr trägt) und geht dann ein.

Noch ein Tipp von Ploberger: Stehen die Citrus im Winter sehr hell und auch wärmer als 15 Grad, dann müssen sie auch in der kalten Jahreszeit gedüngt werden, etwa alle 14 Tage. Geschnitten werden die Citruspflanzen nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Ansonsten schneidet man entweder die Blüten- oder Fruchtansätze weg. Dennoch: Keine Angst vorm schneiden. Alle Orangen und Zitronenbäumchen treiben rasch wieder aus. Citruspflanzen lassen sich übrigens auch aus Kernen ziehen, allerdings braucht man dann Geduld: erst nach 10 – 12 Jahren kann man die erste Blüte erwarten.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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