So entstehen Magenschmerzen

Häufige Ursache für Magenschmerzen ist eine Gastritis-begünstigt durch Rauchen, übermäßigen Kaffeegenuss, Alkoholmissbrauch und Stress; Allgemeinmediziner und Autor Günther Loewit gibt Tipps zur Vorbeugung.

Unter dem Symptom „Magenschmerzen“ werden von den Patienten unbewusst meist mehrere verschiedene Beschwerdebilder zusammengefasst. Dabei kann der mediane Oberbauchschmerz z.B. Ausdruck einer harmlosen Gastritis oder einer muskulären Verspannung, aber auch Leitsymptom von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder gar die Schmerzausstrahlung eines Herzinfarktes sein. Überhaupt muss in der Medizin genau zwischen Symptom und Krankheit unterschieden werden.

Gastritis oder Herzinfarkt?

Das Symptom ist z.B. der Oberbauchschmerz, die zugrundeliegende Krankheit kann eine Gastritis, ein Geschwür, eine Speiseröhrenentzündung, eine koronare Herzerkrankungen oder der schon erwähnten Herzinfarkt sein. Aber auch Wirbelsäulenbeschwerden und die Auswirkungen physischer Erkrankungsbilder sollten beim Auftreten von epigastrischen Schmerzen in die Betrachtung mit einbezogen werden.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 5.10.2015

Meist können schon nach einer ausführlichen Anamnese etliche Krankheiten als Verursacher von so genannten Magenschmerzen ausgeschlossen werden. Und tatsächlich bleibt sehr häufig der Verdacht auf eine Magenerkrankung, der bei längerem Fortbestehen der Beschwerden - trotz einer säurehemmenden Medikation - durch ein Magenröntgen, eine Magenspiegelung oder sogar durch eine Computertomographie weiter abgeklärt werden muss. Überhaupt sollte beim Auftreten von Magenbeschwerden nicht zu lange mit dem Arztbesuch zugewartet werden.

2 Hände halten Wärmeflasche auf Bauch

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Tipps:

  • Wenn im Rahmen einer Gastroskopie in die Besiedelung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter festgestellt wird, ist der Versuch einer antibiotischen Behandlung auf jeden Fall angezeigt. Ihr Arzt wird Sie aufklären.
  • Rauchen, übermäßiger Kaffeegenuss und Alkoholmissbrauch dürfen im Zusammenhang mit beruflichem oder privatem Stress wohl als sehr häufige „Begünstiger“ für die Entstehung einer Gastritis angesehen werden. Die Reduktion dieser Verhaltensweisen führt schon sehr oft zu einer Linderung der Beschwerden.
  • Essen Sie prinzipiell öfter am Tag, und nehmen Sie dabei eher kleinere Portionen zu sich. Wichtig ist auch, dass die Nahrung lange genug im Mund eingespeichelt und gekaut, bevor sie hinuntergeschluckt wird. Das hastige Hinunterschlingen von Fastfood muss auf jeden Fall als ungesund angesehen werden.
  • Seelischer Kummer und physischer Stress belasten nicht nur das Gehirn, sondern, wie der Volksmund mit dem Satz „…mir liegt etwas im Magen…“ sehr treffend erkannt hat, offensichtlich auch den Magen-Darm-Trakt.
  • Die in weiten Kreisen der Bevölkerung als „Magenschoner“ bekannten, aber jede Säurebildung im Magen verhindernden Medikamente sollten ausschließlich zur Abheilung von Geschwüren oder der Behandlung der Speiseröhrenentzündung verwendet werden. Denn eine gewisse Menge an Magensäure dient auch zur Aufschlüsselung wertvoller und notwendiger Nahrungsmittelbestandteile.
  • Wenn Sie viele Medikamente einnehmen, überprüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt, ob diese wirklich noch alle notwendig sind.
  • Und suchen Sie das Gespräch mit ihrem Hausarzt.

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