Wunderpflanze Brennnessel

Auch wenn die Brennnessel für viele lästiges Unkraut ist, überwiegen für den Naturgärtner die positiven Eigenschaften. „Radio Wien“ Pflanzenexperte Karl Ploberger: „Es gibt kein Unkraut, es gibt nur Wildkräuter.“

Es gibt wohl kaum eine Pflanze, die lange Zeit derart ungeliebt war, wie die Brennnessel. „Urtica dioica“, die Große Brennnessel, und „Urtica urens“, die Kleine Brennnessel, sind wohl jedem Gartenbesitzer ein Begriff. Histamine, Acetylcholin und Natriumformiat sind Bestandteile des Nesselgifts, das zu Hautrötungen und Schwellungen führt und deshalb ist die Pflanze in Ungnade gefallen. Doch die Brennnesseln sind sogenannte Zeigerpflanze. Überall dort, wo sie wachsen, ist der Boden sehr humusreich und übermäßig stark mit Stickstoff versorgt.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 16. März 2018

Die Blätter sind im Garten und in Heilkräutertees unverzichtbar. Nach umfassenden Untersuchungen enthalten die Pflanzen Ameisen-, Essig-, und Zitronensäure, verschiedene Vitamine, Carotinoide, wichtige Aminosäuren sowie die Spurenelemente Eisen, Silicium, Magnesium, Kali, Kalzium, Phosphor und – das ist für den Gärtner besonders interessant – viele stickstoffhaltige Substanzen. Das ist auch der Grund, warum die Brennnessel-Jauche im Biogarten eine so große Bedeutung hat.

Brennnessel

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Ploberger’s Brennnessel-Jauche Rezept

Holz- oder Plastikfass etwa zu zwei Drittel mit Wasser, am besten Regenwasser, füllen. Auf zehn Liter Wasser werden dann ein Kilogramm frische, klein geschnittene Brennnesseln zugefügt. Ein warmer, sonniger Standort ist günstig, dann kommt der Gärungsprozess rasch in Gang. Das Jauchefass sollte man nicht sofort zudecken, da für die Umwandlung Sauerstoff eine wichtige Rolle spielt.

Das mehrmalige Umrühren beschleunigt den Vorgang. Um den Gestank etwas zu reduzieren, kann die Jauche von Zeit zu Zeit mit Steinmehl überstäubt werden. Sobald kein Schaum mehr vorhanden ist, hat sich die Jauche beruhigt und ist einsatzbereit. Je nach Jahreszeit und Temperatur kann das fünf bis 14 Tage dauern. Im Verhältnis 1:10 wird die Jauche mit Wasser verdünnt direkt in den Wurzelbereich der Pflanzen gegossen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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