Wenn Leidenschaft zur Sucht wird

Das Leberblümchen ist eigentlich eine ganz unscheinbare einheimische Pflanze, die Japaner sind ganz verrückt danach. Radio-Wien Pflanzenexperten Karl Ploberger über die Leidenschaft des Pflanzen-Sammelns.

Als Lebensraum liebt das Leberblümchen sommerwarme, mäßig trockene Buchen- und Laubmischwälder auf kalkreichen Böden. Häufig ist das Leberblümchen in warmen, südexponierten Wäldern zu finden. In Oberösterreich ist es weit verbreitet, auch dort, wo der Kalk im Boden fehlt, zum Beispiel im Mühlviertel. Weil die grundständigen Laubblätter in Form und Färbung einer Leber gleichen, glaubte man im Mittelalter aufgrund der Signaturenlehre an eine Wirkung bei Leberleiden. Die Heilerfolge blieben aber aus.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 23. März 2018

Während der Blütezeit sind die meisten der letztjährigen Laubblätter noch intakt. Die jungen Blätter entfalten sich erst im Laufe der Fruchtreife.Das Leberblümchen gehört zu den frühestblühenden Pflanzen der einheimischen Flora. Um die empfindlichen Staub- und Fruchtblätter vor allzu großer Kälte, Schnee oder Regen zu schützen, schließen sich die hübschen blauen Blütenblätter nachts und bei trüber Witterung.

Leberblümchen

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Leberblümchen

Das Leberblümchen steht unter Naturschutz

Leberblümchen gibt es aber nicht nur bei uns, sondern auch in Nordamerika, mit stärker geschlitzten Blättern und Blüten (meist in Weiß, ansonsten in Pastelltönen von Rosa bis Blau) und in Asien. Hier gibt es mehrere Arten, die für die Zucht immer neuer Japanischer Leberblümchen herangezogen werden. Und so gibt es die „Hepatica“, wie die botanischen heißen, nunmehr in mehreren tausend verschiedenen Sorten: Weiß und rosa und blau. Manche so selten, dass Sammler in Japan sogar bereit sind mehr als 2.500 Euro für eine einzige Pflanze auszugeben.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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