World Press Photo: Die Welt in Bildern

Ob poetisch oder schockierend: Die von World Press Photo ausgezeichneten besten Pressefotos des vergangenen Jahres regen wieder zum Nachdenken an. In der Galerie WestLicht gewährt die weltweit populärste Fotowanderausstellung Einblicke in das Weltgeschehen und private Schicksale.

Migranten stehen am nächtlichen Strand von Dschibuti. Sie halten ihre leuchtenden Mobiltelefone in die Luft und versuchen, ein preisgünstigeres Netz aus dem Nachbarland Somalia einzufangen. Dschibuti ist eine oft genutzte Durchgangsstation für Flüchtlinge aus Ländern wie Somalia, Eritrea und Äthiopien. Auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa oder im Mittleren Osten verlassen sie ihre Heimat und Familien.

World Press Photo: Galerie WestLicht, Westbahnstraße 40, ab 5. September bei längeren Öffnungszeiten.

„Würde statt zu romantisieren“

Die Jury wählte die Aufnahme von John Stanmeyer aus den USA zum World Press Photo des Jahres 2013. Es sei ein außergewöhnlicher und vielschichtiger Blick auf das Schicksal von Flüchtlingen gelungen, so die Begründung. Durch das Abweichen von den gewohnten Darstellungen rege es zum Nachdenken an und gebe „Migranten Würde statt sie zu romantisieren“.

Fotoshow: Die besten Zeitungsbilder des Jahres

Globale Themen und berührende Schicksale regen in der Galerie WestLicht von 5. September bis 10. Oktober zum Nachdenken an. Die Ausstellung der besten Pressefotografien lässt das Jahr Revue passieren und erinnert unter anderem an die eingestürzten Textilfabriken in Bangladesch, den Taifun auf den Philippinen und die Geiselnahme im Einkaufszentrum in Nairobi.

Private Momente und Schicksale

Die 19-köpfige Jury musste unter mehr als 90.000 eingereichten Bildern entscheiden. 5.700 Fotografen aus 132 Ländern bewarben sich für die höchste Auszeichnung in dieser Branche. Sara Lewkowicz war eine von ihnen und gewann in der Kategorie „aktuelle Themen“. Ihre Reportage gibt Einblick in das Privatleben einer jungen Familie. Sie dokumentiert den Moment, als ein Ex-Sträfling vor den Augen des Kindes seine Freundin schlägt.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 4.9.2014

Neben den Bildern aus Kriegs- und Krisenschauplätzen zeichnet die Ausstellung auch Fotografinnen und Fotografen aus den Bereichen Natur und Sport aus. So wurde Steve Winter für sein Bild von einem Puma prämiert, der gerade zwei stark befahrene Highways in Los Angeles überquert. Wichtig ist, dass die Bilder von „außerordentlicher Qualität der visuellen Perzeption und Kreativität“ sind und über „große fotojournalistische Bedeutung“ verfügen. Diese Kombination lockt jährlich mehr als drei Millionen Menschen in 45 Ländern in die Wanderausstellung.

„Alles Wahrheit, alles Lüge“

In der Galerie WestLicht ist die World-Press-Photo-Schau mit 22.000 Besuchern im Vorjahr die erfolgreichste Ausstellung gewesen. Die Eröffnung findet am Donnerstag statt. Am Freitag ist ein Vortrag von Carla Kogelmann aus den Niederlanden geplant. Sie gewann in der Kategorie „Spontane Porträts Fotoserien“. Bei einer Podiumsdiskussion am 10. September wird unter dem Titel „Alles Wahrheit! Alles Lüge!“ die Inszenierung in der Pressefotografie diskutiert.

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