Förderungspaket soll Programmkinos retten

Mit einem Förderpaket wollen Bund und Stadt Wien kleinere Kinos bei der Digitalisierung unterstützen. Der Bund stellt für ganz Österreich eine Million Euro zur Verfügung, die Stadt Wien steuert heuer 150.000 Euro bei. Vor allem kleinen Programmkinos soll damit beim finanziellen Überleben geholfen werden.

Im Gegensatz zu Megaplexx-Centern können sich kleinere Programmkinos die Umrüstung auf digitale Vorführtechnik oft nicht leisten. Der Bestand der kleineren Kinos ist damit gefährdet, weil viele Filme nur noch digital geliefert werden. Die Tage der 35-mm-Filme scheinen gezählt zu sein, Experten schätzen, dass Kinofilme in etwa eineinhalb Jahren nur noch digital erhältlich sein werden.

TV-Hinweis:

„Wien heute“ zeigt die Situation eines Programmkinos. Den Beitrag sehen Sie am Mittwoch, 19.00 Uhr, ORF2 in Wien heute und danach on Demand.

Die Umrüstung eines Kinosaals kostet 80.000 Euro. Pro Kinobetreiber wird laut Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) die Aufrüstung von höchstens drei Sälen unterstützt. Durch das Förderpaket steuern Bund und Stadt Wien je 20.000 Euro bei. Auch die Filmwirtschaft wird einen finanziellen Beitrag zur Digitalisierung der Programmkinos leisten und 20.000 Euro für jeden Saal bereitstellen. 20.000 Euro pro Saal muss aber jeder Kinobetreiber selbst aufbringen.

Saal im Gartenbaukino

Gartenbaukino

Förderung für 16 Wiener Programmkinos

Das Förderpaket können 16 Wiener Kinos (mit 27 Sälen) in Anspruch nehmen, diese Programmkinos wie etwa das Gartenbaukino und das Votivkino müssen einige Kriterien erfüllen. So müssen qualitativ hochwertige Filme gezeigt werden, das Programm muss einen hohen Anteil an österreichischen und europäischen Produktionen haben. In Summe steht für die Digitalisierung der Kinos eine Million Euro zur Verfügung. In diesem Jahr kommen von der Stadt 150.000 Euro. Noch heuer soll mit der Auszahlung der Förderung begonnen werden.

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) sah die Unterstützung der Stadt Wien auch als Signal an die anderen Bundesländer und das Vorhaben als „durchaus herzeigbares und effizientes Modell“. Der Kultursprecher der Wiener Grünen, Klaus Werner-Lobo, sah „endlich eine langjährige Forderung“ seiner Partei realisiert, wie er in einer Aussendung mitteilte.

Michael Stejskal, Sprecher der IG Programmkinos, freute sich angesichts der „nach sehr intensiven und im Detail gar nicht so einfachen Gesprächen“ gefundenen Lösung. Einer der wesentlichsten Impulse sei, dass die öffentliche Hand Gelder bereitstelle, wodurch nun „andere Partner gefordert sind“.

Viennale-Vorverkauf startet am Freitag

Filme von David Cronenberg, Lars von Trier und George Clooney werden unter anderem bei der diesjährigen Viennale zu sehen sein. Insgesamt stehen 130 Filme auf dem Viennale-Programm. Der Vorverkauf startet am Freitag. Mehr dazu in wien.ORF.at.

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