Noever fordert 400.000 Euro vom MAK
Detailliert listet die Tageszeitung „Der Standard“ auf, welche Forderungen der im März fristlos entlassene Noever von seinem früheren Arbeitgeber, dem Museum für angewandte Kunst (MAK), beim Wiener Arbeits- und Sozialgericht eingeklagt hat: „Neben Kündigungsentschädigung (160.000 Euro), Abfertigung (194.543 Euro) und Urlaubsersatzleistung (25.000 Euro) pocht Noever auf die Erfolgsprämie in Höhe von 32.245 Euro für seine erbrachten Leistungen im Jahr 2010“, heißt es. In Summe verlangt Noever also mehr als 400.000 Euro.
- Noever zieht gegen MAK vor Gericht (wien.ORF.at; 20.9.2011)
Weiters würden in der Klagsschrift „zahlreiche Leistungen, die Noever in seiner langen Amtszeit erbracht hat und die nicht durch das Direktorengehalt abgegolten sein sollen“ aufgelistet. Noevers Anwalt Georg Schima meint, dass die Entlassung verspätet erfolgt sei. Die Strafanzeige sei schon einen Monat vor der Entlassung erstattet worden, die umstrittenen Geburtstagsfeiern für die Mutter des Direktors seiden zudem im Interesse des Museums gewesen. Von fingierten Belegen habe der Direktor nichts gewusst.
Ein erster Verhandlungstermin am Arbeitsgericht vergangene Woche sei auf Ende November verschoben worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts der Untreue sollen abgewartet werden.
APA/Hans Klaus Techt
Längstdienender Direktor eines Bundesmuseums
Noever hatte das MAK von 1986 bis zum Frühjahr 2011 geleitet und war damit der längstdienende Direktor eines Bundesmuseums. Seine anerkannten Leistungen mit einer baulichen Umgestaltung und organisatorischen Umstellungen wurden durch Vorwürfe beim Abgang überdeckt. Eine Prüfung durch das MAK-Kuratorium hatte einen Schaden von 173.000 Euro ergeben, den Noever beglich.
Unter anderem war ihm vorgeworfen worden, Geburtstagsfeste für seine Mutter auf Kosten des Museums im MAK veranstaltet zu haben. Nach seinem Rücktritt erhielt Noever die fristlose Entlassung.