Neue Vorwürfe gegen Matt

In der deutschen „Die Zeit“ werden neue Vorwürfe gegen Kunsthalle-Direktor Gerald Matt erhoben. Die Zahl der Eintritte soll erhöht, ein Gutachten von einer langjährigen Freundin Matts erstellt worden sein. Die Kunsthalle weist das zurück.

Im Jahr 2009 wurde laut „Die Zeit“ eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche Fusion von Kunsthalle und Künstlerhaus in Auftrag gegeben. Diese Studie soll ausgerechnet von einer Firma durchgeführt worden sein, die Matts langjähriger Freundin Susanne Moser gehörte. „Wenig erstaunlich, dass Mosers Gutachten Punkt für Punkt Matts Argumentation folgte, für die Kunsthalle sei kein Platz im Künstlerhaus“, heißt es in der „Zeit“.

Auch die Eintritte von 2001 bis 2010 seien um knapp 500.000 Besucher höher angegeben worden, als der Rechnungshof berechnet habe. 1,6 Millionen Besucher hatte die Kunsthalle beim 10-Jahr-Jubiläum des MuseumsQuartiers angegeben, der Rechnungshof habe in zwei Berechnungen „aufgeblähte Statistiken“ nachgewiesen, so „Die Zeit“.

Kunsthalle-Direktor Gerald Matt im April 2011 bei einer Pressekonferenz in Wien

APA/Herbert Neubauer

Kunsthalle: Kein Auftrag für Studie

Die Kunsthalle wies am Donnerstag diese neuerlichen Vorwürfe als „weiteren Teil einer Kampagne zur Diskreditierung“ des Hauses zurück. Laut Präsident Thomas Häusle habe die Kunsthalle „niemals einen Auftrag zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie“ gegeben - dieser Auftrag in Höhe von „33.600 Euro zuzüglich Spesenpauschale und Umsatzsteuer“ war aber von der Stadt Wien vergeben worden.

Häusle bekräftigte zudem, dass „nach der mit dem Rechnungshof abgestimmten Zählpraxis“ knapp 1,4 Millionen Besucher gezählt worden seien. Das entspricht zwar nicht den von der „Zeit“ kolportierten 1,1 Millionen, ebenso wenig aber den von der Kunsthalle bei den Jubiläumsfeierlichkeiten des Museumsquartiers angegebenen 1,6 Millionen.

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