Pkw-Sünder weiter am Online-Pranger

Autos, die auf Fahrradstreifen parken oder Radwege behindern: Jene Webseite, die Fotos dieser Pkw-Sünder veröffentlicht, dürfte bis auf weiteres online bleiben. Die Betreiber konnten bis dato nicht ausfindig gemacht werden.

Radler gegen Autofahrer: Auf den hoch geladenen Fotos oder in den daneben stehenden Kommentaren ist auch die Autonummer des jeweiligen Parksünders angegeben - inklusive der Anzahl seiner bisher georteten Verfehlungen.

Suche nach Betreibern

Zwar ist es laut Datenschutzkommission und ARGE Daten verboten, solche Bilder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Problem ist, dass man nicht weiß, wer hinter dieser Internetseite steckt. Der Server dafür steht in den USA und ist daher dem österreichischen Recht entzogen. In Österreich gebe es offiziell niemanden, gegen den man vorgehen könnte, so Eva Surada-Kirchmayer von der Datenschutz-Kommission.

Screenshot von www.mybikelane.com

www.mybikelane.com

Screenshot von www.mybikelane.com

Offiziell beschwert hat sich bisher noch kein Autobesitzer. Die Datenschutz-Kommission versucht trotzdem weiter, den Betreiber der Page ausfindig machen. Dann soll ein Verfahren eingeleitet werden.

Wien unter Spitzenreitern

Wien gehört unter den mehr als 200 angeführten Städten mit knapp 2.800 Postings übrigens zu den absoluten Spitzenreitern in Sachen erboster Biker. Die Meldungen reichen zurück bis ins Jahr 2007. Nur New York mit mehr als 6.600 Nennungen liegt noch über Wien.

Wiens designierter Radverkehrsbeauftragter hält jedenfalls wenig von der Sache. „Ich habe Verständnis für den Ärger, wenn Radwege blockiert sind, aber diese Variante ist kein Beitrag für ein besseres Miteinander“, so Martin Blum. „Was passiert, wenn man das weiter denkt? Werden dann bald auch Fußgänger, die bei Rot über die Ampel gehen, mit ihrem Gesicht ins Internet gestellt?“, gab der städtische Chef-Radler zu bedenken. Falschparker seien ein Fall für die Polizei.

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