Nachwuchsproblem bei Hausärzten

Weil der Job als Hausarzt für Jungmediziner immer unattraktiver wird, könnte bald ein Nachwuchsproblem drohen. Von den etwa 1.600 in Wien niedergelassenen Allgemeinmedizinern wird in den kommenden zehn Jahren die Hälfte in Pension gehen.

Noch sind viele Praxen der Wiener Hausärzte besetzt. Doch die Zahl jener, die eine Praxis übernehmen wollen, würde beständig sinken, sagte der Obmann der Allgemeinmediziner in der Wiener Ärztekammer, Rolf Jens, gegenüber Radio Wien. Vor zehn Jahren habe es für eine ausgeschriebene Ordination 15 bis 20 Anmeldungen gegeben, nun seien es nur mehr drei bis maximal sechs. Heuer hatten zudem bereits drei Wiener Praxen Probleme, eine Nachfolge zu finden.

Änderung bei Ausbildung gefordert

Der Hauptgrund für das sinkende Interesse ist laut Jens die fehlende Attraktivität des Berufs. Vor allem deshalb, weil viele Leistungen zu gering honoriert werden, klagte Obmann. Derzeit verhandeln Ärztekammer und Gesundheitsministerium über eine neue Ärzteausbildung, die eine einjährige Lehrpraxis vorsieht.

Doch auch hier gibt es Kritik vom der Sprecher der Hausärzte. Denn trotz vieler Ankündigungen habe sich auch in den vergangenen zehn Jahren kaum etwas geändert, so Jens.

AKH setzt Budgetkürzung zu

Wenig rosige Aussichten gibt es derzeit auch im Wiener AKH. Längere Wartezeiten für Patienten, fast um ein Drittel weniger Operationen und Bettenabbau drohen, wenn die Budgetkürzungen umgesetzt werden, so die Warnung der Ärtekammer. Sie plant weitere Protestmaßnahmen - mehr dazu in wien.ORF.at.

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