Aus für Museumsbetrieb im Palais
Das Liechtenstein Museum repräsentiert mit den Sammlungen des Fürstenhauses Liechtenstein eine der bedeutendsten Privatkollektionen der Welt. Allein die Gemäldesammlung umfasst mehr als 1.600 Objekte. Seit 2004 steht das Gartenpalais Liechtenstein in Wien-Alsergrund Besuchern offen. Damals hoffte man auf bis zu 300.000 Besucher pro Jahr. Die Besucherzahlen seien nun mit rund 45.000 Gästen pro Jahr in den vergangenen Jahren weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so Hans-Adam II. Liechtenstein.
APA/Jäger
Gebuchte Führungen weiter möglich
Werke der Fürstlichen Sammlungen sollen weiterhin unter der Leitung von Johann Kräftner „verwaltet und ausgestellt“ werden. Im Gartenpalais werden, etwa anlässlich der „Langen Nacht der Museen“ oder im Rahmen von Gruppenführungen, wie bisher Teile der Fürstlichen Sammlungen zu sehen sein. Auf der Website soll ein Organisationstool eingerichtet werden, dass es Interessenten erlaubt, sich online zu einer Gruppe zusammenzuschließen.
„Eine Entscheidung war jetzt, vor allem in Hinsicht auf die Fertigstellung des Stadtpalais in der Bankgasse, notwendig“, hieß es aus dem Museum. Denn das Stadtpalais solle wie geplant 2013 fertiggestellt werden. Dort werden die Highlights aus Klassizismus und Biedermeier gezeigt.
Palais Liechtenstein
Aus auch für Restaurant
Mit dem Ende des regulären Museumsbetriebs verliert das Gartenpalais auch seinen Namen als „Liechtenstein Museum“. Stattdessen werden Garten- und Stadtpalais künftig gemeinsam unter der Dachmarke „Palais Liechtenstein GmbH“ firmieren. Als beliebte „Veranstaltungslocation“ will man den Schwerpunkt nun „auf das Eventgeschäft“ legen. Das Restaurant „Rubens“ wird mit Jahresende ebenso seine Pforten schließen wie die Sonntagskonzerte. Das letzte Konzert findet am Neujahrstag 2012 statt.
Kräftner bleibt Direktor
Als Direktor der Fürstlichen Sammlungen wird sich Kräftner weiterhin um Sammlungspflege, Verleihaktivitäten und die Koordination von Ausstellungen kümmern, die Leitung der Dachgesellschaft übernimmt Erich Urban. Erst vor wenigen Wochen war Johannes Schneider, erst im Juni angetretener Direktor des Liechtenstein Museums, mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. „Bei der geplanten Neupositionierung des Museums gab es leider unüberbrückbare Meinungsunterschiede mit dem Eigentümer“, so Schneider damals.