Vandalen verwüsteten Friedhof

In der Nacht auf Samstag haben Vandalen den Meidlinger Friedhof in Wien verwüstet. Friedhofsverwaltung und Polizei scheinen gegen die Verwüstung machtlos zu sein: Erst vor einem Jahr wurden mehr als 150 Gräber zerstört.

Unbekannte stießen mehrere Grabsteine um, zertraten Friedhofslichter und beschädigten mehrere abgestellte Pkws und Mopeds vor dem Friedhof. Die genaue Schadenshöhe stand am Sonntag noch nicht fest, laut Polizei wurden etwa 15 Gräber beschädigt.

TV-Hinweis:

Wien heute hat sich am Friedhof umgesehen und mit der Polizei gesprochen. Den Beitrag sehen Sie am Sonntag um 19.00 Uhr in ORF2 und danach On demand.

„Da das Tor in der Nacht versperrt ist, sind die Täter über die Mauer auf das Areal gekommen, ansonsten haben wir derzeit keine Hinweise“, sagte Polizeisprecher Mario Hejl. „Es ist ein sehr großes Areal. Die Polizei ist natürlich bemüht auch hier Streifentätigkeit durchzuführen. Aber wir können nicht vor jeden Friedhof einen Polizisten stellen“.

Bereits im November 2009 wurden in Meidling 55 Grabsteine von Unbekannten umgestoßen. Im Vorjahr wurden dann bei zwei Vandalenakten mehr als 150 Gräber zerstört. Die Friedhöfe Wien GmbH ging von einem Schaden um die 300.000 Euro aus.

„Wien heute“-Video vom verwüsteten Friedhof

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Friedhof umfasst über 18.000 Gräber

Der Friedhof Meidling umfasst eine Fläche von 129.811 Quadratmetern, auf der über 18.000 Grabstellen untergebracht sind. Der Zugang erfolgt über die Haidackergasse 6. Laut der Friedhöfe Wien GmbH wurde das Areal in seinen Grundzügen am 6. August 1862 eingeweiht.

1905 verfügte der Friedhof bereits über eine Fläche von 72.978 Quadratmetern. Auf die erste Bestattung am Friedhof Meidling weist der Text einer noch bestehenden Grabstelle in der Abteilung B, Gruppe sieben, Grabnummer vier, hin: „Zur Erinnerung der Eröffnung dieses Friedhofes wurde der Magdalena Prokop, Schuhmacherstochter aus Gaudenzdorf, eineinhalb Jahre alt, als erste Beilegung im August 1862 dieses Denkmahl von den drei Pfarrgemeinden gewidmet.“

Link: