Ärztekammer: Honorare ohne Dokumentation?

Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „profil“ übt der Rechnungshof scharfe Kritik an der Verwaltung des Wohlfahrtsfonds der Wiener Ärztekammer. So sollen Honorare ohne ausreichende Dokumentation bezahlt worden sein.

In einem Rohbericht ortet der Rechnungshof laut „profil“ einen „Interessenskonflikt“ bei einem Universitätsprofessor. Dieser soll seit Jahrzehnten als Controllor tätig gewesen sein, ohne dass die Ärztekammer dafür entsprechende schriftliche Verträge vorlegen konnte. Zwischen 2006 und 2009 sollen dem Experten 880.000 Euro bezahlt worden sein, die entsprechenden Honorarnoten sollen aber weder eine ausreichende Leistungsdokumentation noch die dafür aufgewendeten Stunden aufweisen.

Ab 2009 war der Experte auch als Anlageberater tätig, wofür ihm 115.000 Euro pro Jahr überwiesen wurden. Die Wiener Ärztekammer wird das Arbeitsverhältnis mit dem Professor mit Jahresende beenden und alle Funktionen künftig ausschreiben.

Ärztekammer arbeitet neue Verträge aus

In einer Aussendung hat die Wiener Ärztekammer festgehalten, dass der Rechnungshof den Wohlfahrtsfonds laut Bericht für erfolgreich saniert hält. Demnach würden die Pensionen der Wiener Ärztinnen und Ärzte gesichert sein.

Die Rechnungshof-Kritik über die Vertragsstruktur der Dienstleister habe sich mit der Meinung der Ärztekammer gedeckt. Mit einer Änderung habe die Ärztekammer schon 2009 begonnen, dabei werden neue Verträge erarbeitet.

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