Schönberg-Nachlass jetzt Weltdokumentenerbe

Die Urkunde anlässlich der Aufnahme des Nachlasses von Arnold Schönberg in das UNESCO-Weltdokumentenerbe ist am Donnerstag übergeben worden. Tausende Text- und Musikdokumente sowie Filme und Briefe sind in dem Nachlass enthalten.

An dem Festakt haben auch Familienmitglieder von Arnold Schönberg teilgenommen. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ)nannte den Nachlass eine der „renommiertesten, umfangreichsten Sammlungen eines Komponisten des 20. Jahrhunderts“.

„Im Bewusstsein dieser Bedeutung hat Bürgermeister Michael Häupl 1997 die Schönberg-Stiftung mit einem Center und einer ausreichenden jährlichen Dotierung auf immerwährende Dauer ins Leben gerufen. Die Aufnahme des Schönberg-Nachlasses in das exklusivste Register der größten geistigen Errungenschaften der Menschheit unterstreicht den hohen Stellenwert dieses einzigartigen kulturellen Erbes“, betonte Mailath-Pokorny.

Arnold Schönberg

APA/Schönberg-Center

Arnold Schönberg

Tausende Seiten Musikmanuskripte

Der Schönberg-Nachlass am Arnold-Schönberg-Center umfasst tausende Seiten an Musik- und Textmanuskripten, Schönbergs Bibliothek, Fotografien, Ton- und Filmdokumente und Briefe und Dokumente von kulturgeschichtlicher Relevanz.

Nach der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (Johannes Brahms) und der Wienbibliothek (Franz Schubert) ist das Arnold Schönberg Center nunmehr die dritte österreichische Institution, welche einen Komponistennachlass vom Rang eines Weltdokumentenerbes bewahrt.

Neue Epoche der Komposition

Der Komponist, Musiktheoretiker und Kompositionslehrer Arnold Schönberg wollte mit seiner Methode der „Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Töne“ eine neue Epoche der Kunst einleiten. Die Bezeichnung „atonale Musik“ verbat er sich ein Leben lang. Schönberg starb am 13. Juli 1951 in Los Angeles. 1996 entschieden die Erben Schönbergs, dass dessen Nachlass aus L.A. nach Wien kommen solle. 1998 eröffnete dann das Arnold-Schönberg-Center im Palais Fanto.

„Das Werk Schönbergs repräsentiert eine Zeitenwende, die für große soziale Errungenschaften ebenso steht wie für die grauenvollsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Musik ist nach Schönberg eine andere, wie die Welt des alten, amerikanischen Schönbergs eine andere als jene seiner Jugend in Wien ist. Mit dem Nachlass haben wir einen Teil jenes geistigen und kulturellen Erbes zurückbekommen, das durch die Nationalsozialisten verloren gegangen ist“, meinte Kulturstadtrat Mailath-Pokorny.

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