AKH droht neue Finanzlücke von 14 Mio.

Ein neues IT-System am Wiener AKH könnte bis zu 14 Mio. Euro mehr kosten. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte übt schwere Kritik an dem derzeit im Probebetrieb laufenden System, berichtet „profil“ in seiner jüngsten Ausgabe.

Laut einer Vorausmeldung geht es um das Projekt AKIM (AKH-Informationsmanagement), das 2002 gestartet wurde und derzeit im Probebetrieb an einzelnen Uni-Kliniken des AKH läuft. AKIM soll alle IT-Bereiche eines modernen Spitals abdecken. Patientendaten sollen für wissenschaftliche Tätigkeiten an den Uni-Kliniken aufbereitet werden.

Für das Projekt waren laut „profil“ rund 36 Millionen Euro vorgesehen. Die Stadt Wien habe mit 21,8 Mio. Euro 60 Prozent der Kosten übernommen, der Bund den Rest von 14,5 Millionen. Nun sollen zusätzliche Kosten im Ausmaß von 14 Millionen drohen.

Luftaufnahme des Wiener AKH.

APA/Helmut Fohringer

„Keine adäquate Struktur im AKH“

In dem Artikel wird aus einem vom Wissenschaftsministerium in Auftrag gegebenen Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zitiert. Demnach ist das Projekt AKIM „ohne adäquate Organisations- und Controllingstruktur“ durchgeführt worden.

Das AKH habe „keine hinreichenden Strukturen eingerichtet, um ein solches Projekt ordnungsgemäß abzuwickeln“. Das beauftragte IT-Unternehmen habe sich „als der Experte für die Einführung von Krankenhaussoftware dargestellt“, aber sich das notwendige Knowhow „erst im Laufe des Projekts angeeignet“, zitiert „profil“ weiter.

Kontrollamt und Rechnungshof prüfen

Auf Bitte des AKH soll nun das Wiener Kontrollamt das Projekt AKIM untersuchen. Die Medizinische Universität Wien ersuchte den Rechnungshof um eine Überprüfung.

Wegen im Budget fehlender neun Millionen Euro hatte sich zuletzt ein Streit um die Finanzierung des AKH entwickelt. Personalkürzungen sind angekündigt - mehr dazu in AKH-Ärzte zum Streik bereit

Links: