Kein Kunsthallen-Handy für Matt

Während seiner Dienstfreistellung wird Kunsthallen-Direktor Gerald Matt kein Diensthandy benutzen. Das versicherte der interimistische Leiter Franz Patay. Das Jahresprogramm 2012 soll nächste Woche bekanntgegeben werden.

Gerald Matt ist ab 1. Jänner 2012 für drei Monate vom Dienst freigestellt. In einem „Kurier“-Interview hat der interimistische Leiter Franz Patay versichert, dass Matt während seiner Freistellung keine Ressourcen der Kunsthalle nutze wird. Die Kuratoren der Kunsthalle hatten zuletzt Bedenken geäußert, dass Matt weiterhin kuratorisch tätig sein könnte - mehr dazu in Kunsthalle-Kuratoren gegen Matt.

Die Vorbereitungen für die Ausstellung „Parallelwelt Zirkus“ ab 4. Mai wird Matt vor und nach seiner Freistellung durchführen. Eine Mitwirkung als Kurator an der Schau „Urs Fischer“ ist laut Kunsthalle seit längerem nicht mehr aktuell. Das Jahresprogramm 2012 soll Anfang der kommenden Woche bekanntgegeben werden, allerdings ohne Pressekonferenz.

Kunsthalle wird zu GmbH

Der interimistische Leiter Franz Patay hat inzwischen zwei Prüfaufträge ausschreiben lassen, um die Umwandlung der Kunsthalle in eine GmbH sowie die diversen Vorwürfe gegen Matt zu durchleuchten. Wie weit man die von der Kunsthalle bereits präsentierten, Matt entlastenden Berichte zurückgreifen könne, werde man im Sinne der Zeit- und Kostenersparnis prüfen.

Matt wird unter anderem vorgeworfen, er habe Mitarbeiter der Kunsthalle für einen privaten Auftrag des Parlaments sowie drei von ihm kuratierte Ausstellungen in New York eingesetzt. Auch hohe Handy- und Reiserechnungen, die Verrechnung privater Dienstleistungen wie etwa Urlaubsreisen über die Kunsthalle sowie eine laxe Spesenregelung werden ihm angelastet.

Als Folge der Aufregungen der vergangenen Monate wird die Kunsthalle Wien von einem Verein in eine gemeinnützige GmbH mit achtköpfigem Aufsichtsrat umgewandelt und ins Eigentum der Stadt Wien überführt. Künftig ist für die Kunsthalle ein gleichberechtigtes Leitungsduo aus kaufmännischer und künstlerischer Geschäftsführung geplant, das nach dem Vier-Augen-Prinzip arbeiten soll - mehr dazu in Kunsthalle neu, Matt freigestellt.

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