Ein neues Haus für Ute Bock

Die Flüchtlingsbetreuerin Ute Bock steht vor ihrem größten Projekt: Sie bekommt ein neues Haus zur Verfügung gestellt. Das Gebäude in Wien-Favoriten bietet Platz für 80 „Kleinstwohnungen“. Die Eröffnung ist für Ende April 2012 geplant.

Neues Ute-Bock-Haus

ORF

Haus in der Zohmanngasse

Der Bauunternehmer Hans-Peter Haselsteiner hat mit seiner Concordia-Stiftung das Haus in der Zohmanngasse erworben. Das Gebäude war einst ein Gesellenheim, in dem Bock bereits als Leiterin arbeitete. Nachdem das zwischenzeitlich anders genutzte Gebäude nun zum Verkauf freigegeben worden war, schlug der Bauunternehmer Hans-Peter Haselsteiner mit seiner Stiftung zu und kaufte es für rund eine Million Euro. Der STRABAG-Chef will für die Sockelsanierung aufkommen und das Objekt auf den neuesten Stand bringen.

Nachbarn in das Projekt einbinden

Bock zeigte sich froh über die „Rückkehr“ an die Adresse. „Im Grunde genommen waren es damals die Randschichten-Leute von Wien, und jetzt sind es die neuen Randschichten“, ging sie auf die Geschichte des Hauses als ehemaliges Gesellenheim ein. Und nicht nur Asylwerber, auch jene Menschen mit bereits zugesprochenem Asyl sollen künftig Platz finden, denn: „In Wirklichkeit fängt der Jammer erst an.“ Vor allem aber wolle man „Menschen, die ihr restliches Leben hier bei uns verbringen werden, den Weg ebnen“.

Mögliche Ängste, im Haus könnten nun „80 afrikanische Drogendealer“ oder „rumänische Straßenkinder“ unterkommen, versuchte Bock zu zerstreuen. Das sei überhaupt nicht möglich. Um manchen Anrainern Ängste zu nehmen, wolle man die Nachbarschaft tief in das Projekt einbinden.

Bock: „Ich will auch keinen Wirbel“

„Ich werde dort wohnen. Ich will auch keinen Wirbel, ich will auch keine Streitereien“, meinte Ute Bock. Haselsteiner verwies auf die Hausordnung, welche die Rücksichtnahme auf die Nachbarn beachte.

„Wir wollen nach Möglichkeit den Dingen, die da noch kommen können, den Wind aus den Segeln nehmen“, meinte er. Unter anderem mit gemeinsamen Veranstaltungen mit den Nachbarn wie Kochen und Filmvorführungen. Auch ein Briefkasten für Anregungen und Beschwerden wird aufgestellt.

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