Erste Proben mit neuen Kostümen

Zum ersten Mal haben die Tänzerinnen und Tänzer für das Neujahrskonzert mit den neuen Kostümen geprobt. Zum vierten Mal hat Christof Cremer die Kostüme gestaltet, die Balletteinlagen kommen erstmals vollständig aus dem Oberen Schloss Belvedere.

Schon 2005, 2007 und 2009 hatte Cremer die Kostüme gestaltet. „Die Arbeit für das Neujahrskonzert ist mit einem besonderen Kribbeln verbunden, da ich mir der weltweiten Öffentlichkeit bewusst bin und auch der Verantwortung, einen besonders schönen Neujahrsgruß Österreichs in die Welt mitzugestalten“, meinte Cremer.

Die größte Herausforderung, etwas Neues zu entwickeln, fiel ihm offenbar nicht schwer. „Die unterschiedlichen Drehorte und der Dialog mit dem jeweiligen Choreographen sind Garant für neue Inspirationen und Herangehensweisen“, so Cremer.

Probe einer Tänzerin und eines Tänzers des Wiener Staatsoperballetts für das Neujahrskonzert 2012 im Oberen Schloss Belvedere

ORF/Günther Pichlkostner

Auf Klimt-Bilder soll möglichst viel Bezug genommen werden.

Oberes Schloss Belvedere einziger Schauplatz

Alle drei Ballette werden live von Solisten und dem Corps de Ballet des Wiener Staatsballetts live getanzt, einziger Schauplatz ist das Obere Schloss Belvedere. Dabei darf erstmals auch in den Ausstellungsräumen getanzt werden, in denen die Werke von Gustav Klimt und Egon Schiele jährlich tausende Besucher anlocken. 2012 wird unter anderem in diesen Räumen das „Klimt-Jahr“ begangen.

„Eine große Herausforderung im Belvedere besteht darin, auf die unterschiedlichen und vor allem farblich kontrastreichen Räume zu reagieren. Ich habe mich hier für kräftige Grundfarben jeweils eingebettet in eine sanfte Farbpalette entschieden. Die Kostüme werden sehr elegant und schmeicheln den Tänzerinnen und Tänzern“, verriet Christof Cremer.

Auf die Klimt-Bilder soll durch die Kostüme möglichst viel Bezug genommen werden. „Ich möchte die Geschichte, die die Choreographie erzählt, mit den Kostümen unterstützen. Wir nehmen dabei Bezug auf eine mögliche Idee, die Klimt in diesem Bild umsetzte, aber wir übertragen das Bild nicht eins zu eins“, erklärte Cremer.

Kirill Kourlaev und Maria Yakovleva bei einer Ballett-Probe für das Neujahrskonzert 2012 im Oberen Schloss Belvedere

ORF/Günter Pichlkostner

Bei drei Werken des Neujahrskonzerts werden die Tänzerinnen und Tänzer zu sehen sein.

Neun Tänzerpaare im Einsatz

Olga Esina, Roman Lazik, Maria Yakovleva oder Kirill Kourlaev sind bei den neun Tänzerpaaren beim Neujahrskonzert im Einsatz. Für jede einzelne Ballettnummer wurden völlig verschiedene Kostüme gestaltet. Zu sehen sind die Choreographien beim Walzer „Freut Euch des Lebens“ von Johann Strauß Sohn, bei der Polka Mazur „Brennende Liebe“ von Josef Strauß und beim Donauwalzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß Sohn.

Beim Donauwalzer wurden etwa acht unterschiedlcihe, farblich abgestimmte Tafte verarbeitet, die extra für diese Kostüme gewebt wurden. Auch für „Freut Euch des Lebens“ wurden die Stoffe extra gewebt. Weitere Details wollte Christof Cremer aber noch nicht verraten: „Die Auflösung gibt es erst am Neujahrstag.“

Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsopernballetts mit Kostümbildner Christof Cremer und Choreograph Davide Bombana bei Probe im Oberen Schloss Belvedere

ORF/Günther Pichlkostner

Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsopernballetts mit Kostümbildner Christof Cremer und Choreograph Davide Bombana.

Intensive Arbeit von Musik bis zu Live-Übertragung

Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung gab es viele Arbeitsschritte. Am Beginn standen die Musik und die Besichtigung der Drehorte mit Choreograph Davide Bombana und Bildregisseur Michael Beyer. Der Auswahl der Stoffe folgten die intensive Arbeit in den Werkstätten, dem Aussuchen von Schmuck und der Entwicklung von Frisuren und Make-Up. „Am Ende werden sämtliche Teile zusammengeführt zu einem Kunstwerk“, berichtete Christof Cremer.

Geprobt wird bis knapp vor der Live-Übertragung, bei der Cremer auch dabei sein wird: „Alles andere ist für mich nicht denkbar. Die Anspannung bei uns hinter der Kamera ist natürlich besonders intensiv - bis zum letzten Ton des Donauwalzers. Dann erst ist unsere Arbeit beendet.“

Teile des Programms für Dirigent Jansons

Das Programm des Neujahrskonzerts 2012 weist viele Bezüge zu Dirigent Mariss Jansons auf, zudem werden Werke aus aktuellen politischen Gründen gespielt - mehr dazu in Neujahrskonzert im Zeichen Europas.

Die Live-Übertragung des Neujahrskonzerts aus dem Wiener Musikverein beginnt am 1. Jänner um 11.15 Uhr in ORF2. Davor bringt ORF2 zur Einstimmung eine Dokumentation über den Musikverein und ein Porträt von Dirigent Mariss Jansons - mehr dazu in tv.ORF.at.

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