Causa Aliyev: Befragungen per Videokonferenz

Die Staatsanwaltschaft Wien beginnt in der nächsten Woche mit Zeugeneinvernahmen in der Causa Rakhat Aliyev. Großteils werden die Befragungen per Videokonferenz zwischen Wien und Kasachstan geführt. Aliyev soll gemeinsam mit zwei Mittätern 2007 zwei Manager entführt und getötet haben.

Im Mai 2011 wurden in Almaty in Kasachstan die Leichen der getöteten Manager aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft Wien wird ab 16. Jänner insgesamt 22 Zeugen befragen, zwei kommen nach Wien, 20 werden in einer Videoschaltung zwischen Wien und Kasachstan befragt. An der Befragung wird laut Ö1-Morgenjournal nicht nur die Verteidigung des Beschuldigten teilnehmen, vielmehr werden auch Vertreter der beiden Witwen der Opfer dabei sein - mehr dazu in Causa Alijev: Staatsanwaltschaft macht Druck (oe1.ORF.at).

Zeitpunkt für Aliyev-Einvernahme bleibt geheim

Wie der Anwalt der Witwen, Gabriel Lansky, erklärte, soll auch Aliyev als Hauptverdächtiger einvernommen werden. Es gebe seines Wissens jedoch noch keine Ladung, sagte Lansky. Der Zeitpunkt der Einvernahme Aliyevs wird von den Behörden geheim gehalten. Aliyev, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll sich in Malta aufhalten.

Anwalt Otto Dietrich, der Aliyev gemeinsam mit dem Anwalt Manfred Ainedter vertritt, betonte, dass sein Mandant bereits 2007 zu den Entführungsvorwürfen befragt wurde und seine Unschuld betont habe. Der Ex-Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew hat die gegen ihn gerichteten Vorwürfe stets als politisches Komplott bezeichnet.

Polizei entdeckte Detektive bei Beobachtung

Am Rande der Einvernahme von vier Gefolgsleuten Aliyevs, die in Österreich leben sollen, kam es im November 2011 laut Ö1-Morgenjournal zu „skurrilen Vorfällen“, als die österreichische Polizei Münchner Privatdetektive entdeckte, die die Beschuldigten vor dem Bundeskriminalamt in Wien beobachteten. Dietrich zeigte sich darüber „entsetzt“ und sagte, seines Wissens werde gegen die beteiligten Personen der Detektei ermittelt.

Das Nachrichtenmagazin „profil“ zitiert in seiner jüngsten Ausgabe aus einem Polizeiakt, wonach es gegen die Detektive sogar Ermittlungen wegen „des Verdachts nachrichtendienstlicher Tätigkeit zum Nachteil Österreichs“ geben soll.

Lansky verwies darauf, dass er die Detektei legitimer Weise beauftragt habe, um festzustellen, ob sich die Beschuldigten vor der Einvernahme absprechen oder gar Fluchtvorbereitungen treffen.

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