Gastronomen klagen über Einbußen

Über starke Einbußen klagen die Wiener Gastronomiebetriebe. Laut Wirtschaftskammer sind zahlreiche Betriebe von der Schließung bedroht: Verantwortlich dafür seien die Wirtschaftskrise und durch das Rauchergesetz vorgeschriebene Lokalumbauten.

Von den geringeren Einnahmen sieht Willy Turecek, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien, alle Gastronomiebetriebe betroffen - Cafes, Gasthäuser und auch Luxusrestaurants hätten mit Einbußen zu kämpfen, sagte er gegenüber Radio Wien. So musste Ende Dezember das Szenerestaurant „Novelli“ in der Innenstadt nach Umsatzeinbrüchen in den Jahren 2009 und 2010 Insolvenz anmelden. Der Betrieb soll mit einfacherer Küchenlinie fortgesetzt werden.

Kellnerin serviert drei Teller

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Von den Einbußen sind alle Gastronomiebetriebe betroffen

359 Lokale weniger als vor drei Jahren

Der Aufwärtstrend der vergangenen Jahrzehnte auf dem Wiener Gastronomiesektor ist laut Turecek vorbei. 359 Lokale weniger gebe es jetzt als noch vor drei Jahren. Die Wirtschaftskrise habe dazu geführt, dass vor allem Firmen bei Feiern und Firmenessen sparen. Auch der durch das Rauchergesetz vorgeschriebene Lokalumbau sei für so manche Pleite verantwortlich. Zudem würden bei Lokalübergaben die Mieten vielfach derart in die Höhe getrieben, dass, so Turecek, der Konkurs vorgegeben sei.

Neue Regeln für Schanigärten

Nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) können Anrainer vermehrt gegen Lärm in Schanigärten vorgehen. Die Gewerbeordnung wurde gekippt, die neue Regelung tritt aber erst mit 30. November 2012 in Kraft, das Gesetz muss auf die Lärmentwicklung Rücksicht nehmen - mehr dazu in Mehr Proteste gegen Schanigärten möglich.

Einer Studie der Wiener Ärztekammer zufolge ignorieren viele Wiener Gastronomiebetriebe das Rauchverbot. In 14 von 88 getesteten Lokalen fehlte das gesetzlich vorgeschriebene Nichtraucherzimmer - mehr dazu in Viele Lokale ignorieren Tabakgesetz.

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