Union der Auslandssyrer protestierte in Wien

Die am Samstag in Wien tagende Generalunion der SyrerInnen in Europa ist im Zeichen der Ereignisse der vergangenen Nacht in Homs gestanden. Etwa 50 Demonstranten hatten sich am Nachmittag vor der syrischen Botschaft zu einer unangemeldeten Kundgebung eingefunden.

„Das war ein Massaker“, sagte Mamduh Taher, Präsident der Union. Das Tagesprogramm der Jahreskonferenz wurde daher aus aktuellem Anlass geändert. „Es gibt 387 Tote und 1.200 Verletzte. Verwundete liegen auf der Straße und können von ihren Mitbürgern aus Angst vor den Scharfschützen des Regimes nicht geborgen werden“, fasste Taher seine Informationen aus Syrien zusammen.

Aktivisten forderten „Solidarität“

Die Demonstranten forderten „internationale Solidarität“, ein Ende des Tötens und den Rücktritt des syrischen Präsidenten Bashar Al-Assad. Eine Gruppe von etwa fünf jugendlichen Demonstranten überwand die Barrikaden der Polizei, um sich dem Botschaftsgebäude zu nähern. Auf Anweisung der anwesenden Polizisten kehrten sie sich jedoch ohne weitere Proteste hinter die Absperrungen zurück. Der Rest der Kundgebung verlief friedlich und die Demonstration löste sich gegen 17.00 Uhr auf.

13 europäische Staaten mit dabei

Weitere Themen der Konferenz mit ihren rund 30 Teilnehmern aus 13 europäischen Staaten waren „eine politischen Lösung des Konflikts durch den UNO-Sicherheitsrat“, „die Errichtung einer Schutzzone durch die Vereinten Nationen“ und „die Rolle der ‚Freien Syrischen Armee‘ für den Schutz der Revolution“, so Taher.

In der Nacht vor der kurzfristig einberufenen UNO-Sondersitzung eskalierte die Gewalt in der syrischen Oppositionshochburg Homs. Die Armee soll nach Medienangaben über 300 Menschen getötet haben. Die syrische Führung dementierte die „Lügenmärchen“ - mehr dazu in news.ORF.at.