Wiener Linien mit Fahrgastrekord 2011

Immer weniger Auto, mehr öffentliche Verkehrsmittel und mehr Fahrrad: Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Wiener Linien. 875 Mio. Fahrgäste wurden im Vorjahr gezählt. Die Wiener Linien wollen 475 Mio. in ihren Ausbau stecken.

Nur mehr 29 Prozent der Wege wurden demnach 2011 mit dem Auto zurückgelegt. 2010 seien es noch 31 Prozent gewesen. Die zwei Prozent Differenz verteilten sich gerecht auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad. 37 Prozent aller Wege im Vorjahr wurden mit Straßenbahn, Bus und U-Bahn absolviert, sechs Prozent mit dem Fahrrad. Der Anteil der Fußgänger sei mit 28 Prozent gleich geblieben.

Silberpfeil bei der Einfahrt in die Station Schottentor

Wiener Linien/Johannes Zinner

Silberpfeil bei der Einfahrt in die Station Schottentor

Wiener Linien zählten 875 Mio. Fahrgäste

Den Wiener Linien brachte diese Entwicklung einen Fahrgastrekord. 2011 seien 875 Mio. Fahrgäste gezählt worden, 210 seien es noch 838 Mio. gewesen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. „Wien ist eine der ganz wenigen Städte weltweit, in der mehr Wege mit U-Bahn, Straßenbahn und Bus zurückgelegt werden, als auf jede andere Art - sei es nun mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß“, so Eduard Winter, Geschäftsführer der Wiener Linien.

Winter sieht in der Entwicklung den Auftrag, alles zu tun, damit sich der Trend fortsetze. So werden heuer rund 223 Mio. Euro in den U-Bahn-Neubau gesteckt, insbesondere in die Verlängerung der U2 nach Aspern und in die U1-Verlängerung nach Favoriten. 50 Mio. Euro kosten neue U-Bahnzüge, 60 Mio. werden in die Anschaffung neuer Niederflur-Straßenbahnen gesteckt. Rund 13 Mio. kostet die Umgestaltung des U-Bahn-Knotens Karlsplatz.

Lob für Wiener vom VCÖ

„Den Wienerinnen und Wienern gebührt für ihre zunehmend klimafreundlichere Mobilität Lob und Anerkennung“, so Bettina Urbanek vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Bereits 71 Prozent der Alltagswege in Wien würden mit Öffis, zu Fuß und dem Fahrrad zurückgelegt. Das führt der VCÖ auf drei Gründe zurück: auf das verbesserte Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel, auf die gestiegenen Treibstoffpreise und darauf, dass Radfahren und das Benützen zunehmend im Trend liegt.

Um dem abnehmenden Wert des Autos gerecht zu werden, fordert der VCÖ die Aufhebung der Stellplatzverpflichtung beim Wohnbau, eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung und ein Jobticket für alle Beschäftigten für die öffentlichen Verkehrsmittel.

Stadt sieht sich auf dem richtigen Weg

Seitens der Politik äußerte sich die für die Wiener Linien zuständige Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) erfreut über die Entwicklung. „Der Öffi-Ausbau zahlt sich aus, der abermalige Fahrgastrekord gibt uns Recht.“ Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen sprach angesichts der Zahlen sogar von einer Sensation: „Wir sind auf dem richtigen Weg und haben wirksame Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung und für mehr Klimaschutz gesetzt.“

Der Fahrgastzuwachs bei den Wiener Linien brachte auch einen Rekord an Jahreskartenbesitzern mit sich. Im Jänner haben viermal so viele Wiener eine Jahreskarte gekauft wie im Jahr davor. Grund dafür dürften der günstigere Tarif ab Mai und die Verlängerung der U2 in die Donaustadt sein - mehr dazu in Rekord bei Öffi-Jahreskarten.

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