Mutmaßlichen Vergewaltiger auf freien Fuß gesetzt

Wegen zweifacher Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung hatte sich ein 21-Jähriger am Mittwoch vor Gericht zu verantworten. Der Verteidiger bestand auf die Einvernahme der Opfer, von den beiden Prostituierten fehlt aber jede Spur. Der Mann wurde auf freien Fuß gesetzt.

In beiden Fällen handelte es sich um Prostituierte, die der Mann im vergangenen Sommer am Straßenstrich angesprochen und mit in die Wohnung seiner Eltern genommen hatte. Dort wurde er dann gewalttätig, bedrohte die Frauen, fesselte sie mit ihren Kleidern und quälte sie mit einem Messer.

Hinterrücks mit Messer attackiert

Besonders brutal ging der Angeklagte am 13. August vor. Nachdem er sein Opfer zur Erduldung nicht vereinbarter Handlungen gezwungen hatte, attackierte er sie hinterrücks beim Duschen mit einem Messer. Danach verband er der Schwerverletzten Hände und Beine, zog ihr einen Plastiksack über den Kopf und ließ sie eineinhalb Stunden liegen, ehe er die zu diesem Zeitpunkt völlig apathische Frau zu einem Taxi brachte.

Kurze Aussage vor Gericht

Vor Gericht gab der Mann zu, die eine Frau verletzt zu haben, bestritt aber den Vorwurf der Vergewaltigung. Ansonsten wollte er vor Gericht keine Angaben machen und schwieg sich während der weiteren Verhandlung aus.

Da sich sein Verteidiger nicht mit der Verlesung der Polizeiprotokolle der beiden Opfer zufriedengab, sondern auf ihrer gerichtlichen Einvernahme bestand, musste auf unbestimmte Zeit vertagt und der Angeklagte außerdem gegen gelindere Mittel auf freien Fuß gesetzt werden.

Von den Opfern fehlt derzeit nämlich jede Spur. Wie nach der Verhandlung zur Sprache kam, hätten die Behörden seit der Auflösung des Straßenstrichs in Wien Mühe, Kontakt zu amtsbekannten Prostituierten zu halten, die bis dahin oftmals an fixen Standplätzen ihrem Gewerbe nachgegangen waren.

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