Bankendemo für mehr Gehalt

Bei Demonstrationen in Wien und anderen Bundesländern haben Bankangestellte gegen zu magere Angebote der Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen protestiert. In Wien haben etwa 3.000 Beschäftige der Finanzbranche teilgenommen.

In einem Sternmarsch von den Zentralen von Bank Austria, BAWAG PSK und Raiffeisenbank International führte die Demonstration zur Zentrale der Erste Group am Graben in der Innenstadt. Auf Transparenten hieß es „Vorstände kriegen immer mehr - bei Beschäftigten sparen ist nicht fair“, und „Mitarbeiter sind nicht schuld an der Bankenkrise“. Die Gewerkschaft GPA-djp sprach von 3.000 Teilnehmern, die Polizei ortete bei der Abschlusskundgebung in Wien gut 1.000 Teilnehmer.

Teilnehmer an einer GPA-djp-Protestkundgebung der Beschäftigten im Financebereich

APA/Herbert Neubauer

Bankangestellte demonstrierten in der Wiener Innenstadt

Streik wird nicht ausgeschlossen

Einen Reallohnverlust werde man nicht hinnehmen, sagte GPA-djp-Verhandlungsleiter und Betriebsratsvorsitzender der Bank Austria, Wolfgang Heinzl, bei der Abschlusskundgebung. Die Beschäftigten wollten eine „kräftige Gehaltserhöhung“ und die Gleichstellung von Frauen und Männern durchsetzen. Die Karenzzeit solle für alle dienstzeitabhängigen Ansprüche anrechenbar sein. Sollten die Arbeitgeber nicht einlenken, könne ein Streik nicht ausgeschlossen werden.

GPA-djp-Chef Wolfgang Katzian bestätigte, dass der ÖGB für einen Streik schon Grünes Licht gegeben habe. Die Bankangestellten könnten also sofort streiken, wenn es notwendig sei.

Teilnehmer an einer GPA-djp-Protestkundgebung der Beschäftigten im Financebereich

APA/Herbert Neubauer

Die Bankangestellten fordern eine „kräftige Gehaltserhöhung“

Nächste Verhandlungsrunde am Dienstag

An einer Urabstimmung unter den rund 80.000 Beschäftigten der Finanzbranche nahmen 43.000 teil. 98 Prozent davon erwarten „vernünftige Gehaltserhöhungen“, hieß es am Montag bei der Kundgebung.

Die nächste Verhandlungsrunde findet morgen Dienstag statt. In der vierten Verhandlungsrunde Ende Februar hatten die Belegschaftsvertreter eine Erhöhung der Gehälter um 3,7 Prozent plus 6 Euro gefordert. Das Angebot der Arbeitgeber lag bei 1,5 Prozent plus 26 Euro.

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