Zimmer statt Zement: Fabrik weicht Wohnungen

Anstelle einer stillgelegten Zementfabrik sollen in Liesing 450 neue Wohnungen entstehen. Eine Bürgerinitiative spricht sich aber gegen das Projekt aus, da die Anrainer zusätzlichen Verkehr befürchten.

Der 1896 errichtete und seit 1995 stillgelegte Fabrikskomplex an der Kaltenleutgebner Straße wird abgerissen. Noch vor dem Sommer sollen die Abbrucharbeiten beginnen, wurde am Donnerstag bei der Präsentation des Projekts betont. Gebaut wird die Anlage von der „Waldmühle Rodaun GmbH“, ein Zusammenschluss von vier gemeinnützigen Wohnbauträgern.

Stillghelegtes Zementwerk in Liesing

APA/Stadt Wien

Das stillgelegte Zementwerk am Rande Wiens

Der Baubeginn ist für Mitte 2013 geplant, die Fertigstellung bis Ende 2015. Der Neubau der Siedlung wird eine Fläche von rund 15.500 Quadratmetern in Anspruch nehmen, der Rest wird für Grünflächen und öffentliche Bereiche genutzt.

Nach Protesten: Projekt wurde verkleinert

Immer wieder gab es Debatten über eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch das Wohnprojekt. Seit 2009 versuchte die Bürgerinitiative „Rodaun droht Verkehrsinfarkt“ bei den verantwortlichen Stellen der Stadt „eine Reduktion des gigantischen Wohnbauprojekts zu erreichen“. Mit der Reduktion auf 450 Einheiten sei man nun einen Kompromiss eingegangen - an der „Grenze der Wirtschaftlichkeit“, wie es von Bauherren-Seite her hieß.

Wohnbauprojekt: Visualisierung der Waldmühle Rodaun

APA/SCHWALM-THEISS & BRESICH ZT GMBH

Visualisierung des Wohnbauprojekts

Betont wurde zudem, dass die Anlage über Niedrigenergiestandards verfügen wird. Das Recycling der Abbruchmaterialien soll zudem an Ort und Stelle passieren, wodurch der Lkw-Verkehr verringert werde. Die Baureifmachung der Liegenschaft wird demnach rund vier Millionen Euro kosten.

Link:

  • Bürgerinitiative (www.rettetrodaun.at)