Räuber bei Überfall angeschossen

Bei einem Überfall auf einen Geldtransporter in Wien-Favoriten sind zwei Räuber durch Schüsse verletzt worden. Ein Geldbote hatte auf die Täter geschossen, ein Räuber wurde kurz darauf von einem Polizeihund aufgespürt, der zweite stellte sich.

Gegen 2.30 Uhr hatten zwei Geldboten in der Troststraße den Geldautomaten einer Bank befüllt. Plötzlich standen zwei maskierte Männer im Bankfoyer vor ihnen. Einer war mit einer Pistole bewaffnet. Laut Polizei kam es dann zu einem Gerangel zwischen den Geldboten und den Räubern. „Ein Geldbote hat dann dreimal auf die Täter geschossen. Er dürfte dabei beide Täter getroffen haben, die dann im Anschluss geflüchtet sind“, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Überfall auf Mitarbeiter eines Geldtransports: Im Bild: Das Geldinstitut

APA/Herbert Pfarrhofer

Bild vom Tatort

Zweiter Räuber stellte sich Polizei

Eine Blutspur führte die Beamten samt Polizeihunden vom Tatort ein paar hundert Meter weiter in die nächste Querstraße. Dort fanden die Beamten einen der beiden Räuber auf dem Gehsteig sitzend. Der 26-Jährige wurde mit einem Steckschuss im Unterarm ins Spital gebracht.

Der zweite Täter stellte sich drei Stunden nach dem Überfall auf einer Polizeiinspektion in der Leopoldstadt. Der 31-Jährige erlitt einen Bauchschuss. Auch er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr bestehe keine, hieß es vom Krankenanstaltenverband (KAV). Die Geldboten überstanden den Überfall unverletzt.

Der 26-Jährige Serbe ist laut Polizei in Wien gemeldet, sein 31-Jähriger Landsmann hat in Österreich offiziell keinen Wohnsitz. Ob der Angestellte der Geldtransportfirma aus Notwehr gehandelt hat oder ob dem Geldboten deswegen noch ein Strafverfahren droht, muss von den Behörden geklärt werden. Der Schütze, der aus dem Burgenland kommt, gilt laut seinem Arbeitgeber als erfahrener Mitarbeiter - mehr dazu in Eisenstädter schoss (burgenland.ORF.at; 9.3.12).

Ähnlicher Überfall vor einem Jahr

Die Kriminalisten prüfen nun einen möglichen Zusammenhang mit einem Überfall auf Geldtransporteure in Favoriten vor fast genau einem Jahr: In der Nacht auf den 4. März 2011 waren drei Mitarbeiter eines Transportunternehmens in der Favoritenstraße von drei Maskierten überfallen worden, als sie ihr Auto zwecks Befüllung eines Bankomaten parkten.

Die Täter erbeuteten damals zwei Koffer, in denen sich nach Angaben des betroffenen Unternehmens rund 500.000 Euro befanden. Wird ein solcher Koffer unbefugt geöffnet, wird allerdings ein komplexes Sicherheitssystem wirksam, das die Banknoten so verfärbt und verklebt, dass sie unbrauchbar werden - mehr dazu in Überfälle auf Geldtransporte in Wien.