Emirates buhlt um AUA-Piloten

Beinahe-AUA-Chef Thierry Antinori, nun Vertriebschef bei den Emirates, buhlt weiter um die derzeit „etwas verunsicherten“ AUA-Mitarbeiter. Für wechselwillige AUA-Piloten soll sogar ein eigenes Paket geschnürt werden, berichtet der „Standard“.

Antinori rechnet jedenfalls damit, dass die schwer defizitäre AUA verkleinert wird, falls sie die Kosten nicht in den Griff bekommt. An den unter dem Druck eines Sparprogrammes stehenden Piloten und Flugbegleitern zeigt sich Antinori weiterhin interessiert. Am 17. März findet der nächste Recruitingtag in Wien statt, berichtet das „WirtschaftsBlatt“.

Emirates könne den „sehr guten und freundlichen“, aber derzeit „etwas verunsicherten“ AUA-Mitarbeitern eine Perspektive bieten, so Antinori. „Im Vorjahr haben wir 1,6 Mrd. Dollar mehr für Treibstoff ausgegeben, Pilotengehälter oder Tarifverträge sind bei uns aber nie ein Thema“. Für wechselwillige AUA-Piloten soll laut „Standard“ sogar ein eigenes Paket geschnürt werden. Etliche der rund 300 AUA-Piloten mit Alt-KV seien nicht an einem Umstieg zu einer AUA-neu interessiert. Sie dürften die Abfertigung von bis zu 39 Monatsgehältern (sechs Prozent Steuer) bevorzugen und das Unternehmen verlassen. Die in Dubai beheimatete Airline und die AUA streiten sich seit Monaten über Landerechte.

Gerüchte um jüngst verabschiedeten Bierwirth

Spekuliert wird laut Zeitungsbericht auch darüber, dass der jüngst ausgeschiedene AUA-Vorstand Andreas Bierwirth ebenfalls bei den Emirates landen könnte. Auch gebe es das Gerücht, dass AUA-Vorstand Peter Malanik und mit ihm Personal-Chef Richard Piller abgelöst werden könnten. Malaniks Vertrag läuft bis Jahresende. Die Lufthansa sei von „seinen leeren Versprechungen über eine Sanierung der AUA schwer enttäuscht“, wird laut Zeitungsbericht spekuliert.

„Wenn sie die Kosten nicht in den Griff bekommt, kann ich mir vorstellen, dass sie verkleinert wird“, sagte Antinori der Zeitung. Abgesehen vom Lufthansa-internen Wettbewerb sei die AUA derzeit „viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, statt sich auf die Kunden und den Markt zu konzentrieren“.

Verhandlungen noch bis 13. März

Derzeit gilt der 13. März als neuer Lostag für die angeschlagene AUA. Airline-Chef Jaan Albrecht wollte sein Sparpaket ursprünglich bis 1. März unter Dach und Fach haben, musste aber einer Verlängerung der Verhandlungen bis Mitte März zustimmen. Im Aufsichtsrat am 13. März gehe es um den Grundstein für das Überleben - mehr dazu in AUA: Streik weiter kein Thema (wien.ORF.at; 3.3.12).

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