Morales: Neues Plädoyer für Koka

Boliviens Präsident Evo Morales hat bei der UNO-Drogenkonferenz in Wien die Legalisierung von Koka-Blättern für die indigene Bevölkerung in Lateinamerika gefordert. Am Nachmittag traf er Bundespräsident Heinz Fischer.

„Der historische Irrtum muss korrigiert werden, um das Koka-Kauen der Indigenen zu erlauben“, sagte Morales nach Angaben der Vereinten Nationen. Zugleich betonte der Präsident, Bolivien sei entschlossen, die „Geißel der Drogen“ zu bekämpfen. „Wir haben Ernten und Labore zerstört“, betonte Morales vor Vertretern von 120 Teilnehmerstaaten der Konferenz des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).

Plädoyer auch im Jahr 2009

Auch im März 2009 hatte Morales das jährliche Treffen der UNO-Drogenkommission besucht. Das diesjährige Treffen dauert bis 16. März, das in Wien ansässige UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hat zahlreiche Experten, Diplomaten und Regierungsvertreter aus den 53 Mitgliedsstaaten eingeladen.

Der frühere Koka-Bauer Morales hat bei Aufenthalten in Österreich in den vergangenen Jahren immer wieder für das Kokablatt geworben. 2009 hatte er seine Devise „Ja zum Kokablatt! Nein zu Kokain!“ („Coca si! Cocaina no!“) bekräftigt. Seiner Ansicht nach hat das Kauen der Koka-Pflanze, wie es die Ureinwohner der Anden-Staaten seit Jahrhunderten pflegen, nichts mit Drogenkonsum zu tun.

Treffen mit Fischer

Am Nachmittag traf Morales mit Bundespräsident Heinz Fischer zusammen. Dieser habe seine Unterstützung für die Drogenbekämpfung in Bolivien versichert, aber auch erneut betont, dass er sich für das Recht der Indigenen auf Nutzung des Koka-Blattes ausspreche, teilte Präsidentensprecher Bruno Aigner mit.

Boliviens Staatspräsident Evo Morales mit Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg

APA/Robert Jäger

Morales mit Fischer in der Hofburg

Link: