Wien präsentiert neues Wohnmodell

Die Stadt Wien will künftig einfacher ausgestattete Wohnungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen anbieten. Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ) präsentierte am Donnerstag das Smart-Wohnbauprogramm bei der Klubklausur der Wiener SPÖ in Rust.

Sozial geförderter Wohnbau sei mehr als „nur der Bau von Wohnungen. Er muss am Puls der Zeit sein und Angebote schaffen, die den gesellschaftlichen Entwicklungen und neuen Bedürfnissen der Menschen möglichst gerecht werden“, sagte Ludwig.

Die Kosten einer Smart-Wohnung seien mit 7,50 Euro pro Quadratmeter gedeckelt. Eine 40 Quadratmeter große Wohnung soll auf höchstens 300 Euro brutto inklusive Betriebskosten im Monat kommen. Als Zielgruppe sei an Jungfamilien, Paare, Alleinerzieher und Singles gedacht. Die ersten der vorerst 2.000 Wohnungen sollen 2014 bezugsfertig sein.

Zunächst 2.000 Wohnungen ab 2014

Der Begriff „Smart“ stehe für „intelligent, raffiniert, schlau und pfiffig“. Er bringe zudem die wesentlichen Eigenschaften des Projekts auf den Punkt: Smart-Wohnungen sollen innovative und intelligente Lösungen bieten: eine optimale Flächennutzung durch durchdachte, kompakte Grundrisse, nicht zu kleine, aber auch nicht zu große Wohnungen: „Daher keine unnötigen Mietkosten für nicht benötigte Wohnfläche“, so Ludwig bei der Klubklausur in Rust - mehr dazu in Häupl will Nulldefizit bis 2016.

Die Wohnungen sollen in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten angeboten werden. Materialien und Ausführung sind so ausgelegt, dass möglichst geringe laufende Kosten für Energie, Heizung, Wasserverbrauch entstehen. Die ersten Smart-Wohnungen werden bereits geplant. Rund 2.000 Wohnungen sollen im ersten Schritt in verschiedenen Regionen in ganz Wien entstehen. Sie sind in neuen Wohnprojekten integriert. Mittelfristig soll ein Drittel aller geförderten Wohneinheiten als Smart-Wohnungen ausgeführt sein.

Zins in etwa auf Gemeindebauniveau

Aus dem Büro des Wohnbaustadtrats hieß es, die durchschnittliche Wohnungsgröße sei in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr gewachsen. In den 1970er Jahren kamen auf eine Person rund 25 Quadratmeter, heute sind es 38. Das bedeute mehr Mietkosten, wobei die Einkommen nicht in gleichem Maß gestiegen seien. Es gebe vermehrt Nachfrage im Ein- und Zweizimmersegment, der man derzeit aber nicht nachkommen könne.

Mit der Deckelung von 7,50 Euro pro Quadratmeter wird der Zins in etwa auf dem Niveau der Gemeindebauten liegen, jedenfalls aber unter jenem des geförderten Wohnbaus. Im Vergleich zu privaten Hauptmieten soll die Ersparnis sogar bis zu 50 Prozent ausmachen. Die neuen Wohnungstypen werden über das Wohnservice Wien vergeben. Voranmeldungen sind ab sofort möglich.

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