Dagmar-Koller-Comeback im Mai

Die Grande Dame des Showbiz in Österreich kommt zurück. Die 72-jährige Dagmar Koller kehrt vier Jahre nach dem Tod ihres Ehemanns Helmut Zilk 2008 wieder auf die Bühne zurück. Im Frühjahr gibt es Liederabende, ab Herbst eine Tournee.

„Traurig war ich lange genug, jetzt möchte ich wieder heiter und lustig sein“, unterstrich Koller die Motivation für ihr Comeback. Neben Auftritten im Stadttheater Berndorf am 24. Mai und im Linzer Rosengarten am 16. Juni wird sie im Herbst auf Tournee durch Österreich, Deutschland und die Schweiz gehen. Nächstes Jahr wagt Koller sogar die Rückkehr auf die Musicalbühne und wird im Stadttheater Klagenfurt in „Sunset Boulevard“ die Norma Desmond geben.

Liederabende, Tournee und Musical

„Leben für die Bühne“ heißt die Produktion, mit der Koller zurückkehrt. Es ist eine Mischung aus Liedern, Erzählungen und kurzen Videozuspielungen, die die Höhepunkte ihrer Karriere zeigen.

Dagmar Koller

APA/Hans Klaus Techt

Dagmar Koller

Eine vierköpfige Band begleitet die Künstlerin. Riesige Häuser zu füllen sei eine Verantwortung, die sie körperlich nicht mehr schaffe. Deshalb seien bewusst kleinere Häuser für die Tour im Herbst gesucht worden. Für Wien würde eigentlich die Josefstadt am besten passen, so Koller.

Zum Comeback entschlossen habe sie sich auch auf den Rat von Freunden. „Du darfst nicht von dem weggehen, wo du am liebsten bist“, habe man ihr gesagt. Außerdem sei Älter werden ohne Aufgaben tödlich, so Koller, der aber auch bewusst sei, „dass man sich ab einem gewissen Alter sehr zurücknehmen muss“.

„Österreichs einziger Musicalstar“

Dagmar Kollers Karriere begann 1956 als Tänzerin an der Wiener Volksoper. Ihre Lehr- und Wanderjahre führten die 1939 geborene Klagenfurterin durch Deutschland und die Schweiz, als Schauspielerin tourte sie mit Hans-Joachim Kulenkampff quer durch Europa und Israel. 1964 gelang ihr in Hamburg als chinesische Prinzessin Mi in Franz Lehars „Das Land des Lächelns“ der Durchbruch.

1966 wurde sie am Theater des Westens in Berlin engagiert. 1968 schließlich fand zusammen, was zusammen gehörte: Koller hatte auf Tourneen und während eines längeren USA-Aufenthalts das Musical für sich entdeckt. In der deutschsprachigen Erstaufführung von „Der Mann von La Mancha“ verbuchte sie als Dulcinea ihren ersten großen Musicalerfolg. Sie spielte in „Sweet Charity“, „Sorbas“ und als „Eliza“ in „My Fair Lady“.

1973 holte sie ihr Mentor Marcel Prawy für „Carousel“ zurück nach Wien an die Volksoper: Er war es, der Koller als „einzigen Musicalstar, den Österreich je hervorgebracht hat“, bezeichnete. 1999 nahm sie mit einem Soloabend Abschied von der Volksoper als Ensemblemitglied. Sie betonte aber schon damals, das sei kein Abschied von der Bühne.

Erfolg quer durch alle Genres

Dagmar Koller war nicht nur auf der Bühne erfolgreich. Sie nahm zahlreiche Schallplatten auf, 2001 sogar eine House-CD. Mit „Been there, done that (Music & Wine)“ scheute der Musicalstar nicht davor zurück, etwas Neues auszuprobieren. „Das Leben wird erst durch die ganze Bandbreite der Veränderung lebenswert. Solange man geistig weitermacht, gibt es kein Alter“, sagte Koller 2001.

TV-Hinweis:

„Wien heute“ hat mit Dagmar Koller gesprochen. Den Beitrag sehen Sie am Donnerstag in „Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2.

Weitergemacht hat Koller bis heute in breiter Vielfalt als Choreographin, Buchautorin und Synchronsprecherin. Nie verlassen hat sie auch die TV-Bühne. Mit ihrer Promi-Show „Hallo, wie geht’s?“ ist sie bis heute im ORF zu sehen. Zuletzt begrüßte sie am 29. Jänner den Vorarlberger Literaten und Musiker Reinhold Bilgeri in ihrer Show.

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