Schönbrunn bekommt „Franz Josef Land“

Den Spatenstich hat es am Donnerstag im Tiergarten Schönbrunn für das Großprojekt „Franz Josef Land“ gegeben. Gemeint ist damit eine 1.700 Quadratmeter große Eisbärenwelt, die 2014 eröffnet werden soll. 10,5 Mio. Euro kostet das Projekt.

„Mit unterschiedlich tiefen Wasserbecken und wechselnden Bodenstrukturen wird die neue Anlage den Tieren bestmögliche Lebensbedingungen bieten“, sagte Dagmar Schratter, Direktorin des Tiergarten Schönbrunn. In der Außenanlage sollen die Bären über Fels- und Geröllflächen gehen, Bäche und Wasserfälle sollen möglichst natürliche Verhältnisse schaffen. Die Bären sollen die Möglichkeit erhalten, große Rundgänge durch das Gehege unternehmen zu können.

Aufwendig gestaltet soll auch die Innenanlage des Geheges werden. Unterirdische Bereiche sind vorgesehen, in die sich die Bären zurückziehen können. Um eine stressfreie Aufzucht zu ermöglichen, ist ein eigener Mutter-Kind-Bereich vorgesehen. In ihm kann sogar die Wassertiefe an den Entwicklungsstand des Eisbären-Nachwuchses angepasst werden.

Schratter und Mitterlehner beim Spatenstich

APA/Jutta Kirchner

Dagmar Schratter und Reinhold Mitterlehner beim Spatenstich

Bewohner für „Franz Josef Land“ noch nicht bekannt

Derzeit leben keine Eisbären in Schönbrunn. Wer das „Franz Josef Land“ besiedeln soll, steht noch nicht fest. Der Zuchtbuchkoordinator wird dies festlegen. Doch die Chancen, dass die Besucher alte Bekannte wiedersehen, dürften nicht so schlecht stehen. Die Eisbärin Olinka war vor zwei Jahren nach Rotterdam in Holland übersiedelt. Gemeinsam mit dem Bären Eric hat es Nachwuchs gegeben. Ob die zwei Bären mit dem Jungen Vick nach Wien kommen, soll sich schon in den nächsten Tagen entscheiden.

Auf jeden Fall soll in der neuen Wiener Eisbären-Anlage Nachwuchs gezüchtet werden. Mit Sicherheit auch ein Magnet für Tiergartenbesucher. Ein eigener Polardom dient Besuchern als Aussichtsplattform und Infozentrum. „Hier erfährt man alles über die polare Tierwelt und ihre Gefährdung“, so Schratter.

Ein Tunnel mit einer Höhle sorgt dafür, dass Besucher die Welt der Eisbären auch sinnlich erleben, die Raumtemperatur wird polare Dimensionen haben, außerdem wird es möglich sein, ober- und unterhalb der Wasserlinie den Bären zuzusehen.

Erfolgsgeschichte mit Ausgliederung verbunden

Ein anderer Bär hat viel zum Publikumserfolg der tiergarten Schönbrunn GesmbH beigetragen: der Panda. Der Rummel rund um Fu Hu sorgte auch dafür, dass im Vorjahr ein Besucherrekord erzielt werden konnte - mehr dazu in 2,4 Mio. besuchten Tiergarten.

„Die jährlichen Besucherzahlen haben sich seit 1991 auf 2,4 Mio. verdreifacht. Im selben Zeitraum steigerte sich die Eigenfinanzierungsquote von 40 auf 98 Prozent“, so Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Er bezog sich damit auf die vor 20 Jahren erfolgte Ausgliederung des Tiergartens aus der Bundesverwaltung. Seither habe sich der älteste Zoo der Welt zu einem der schönsten und modernsten Zoos gewandelt.

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