Süße Seltenheiten in Wien
„Ich habe als Kind süßes Popcorn geliebt. Leider gab es das in Österreich nicht“, sagte Sanela Mandzuka, Ladenbesitzerin des „Popcorner“, gegenüber wien.ORF.at. Aus diesem Grund eröffnete sie Wiens erstes Popcorn-Geschäft. Auch andere Geschäftsbetreiber ließen sich vom Mangel inspirieren und bieten in ihren Läden Essbares an, das es in Wien in dieser Form nicht gab.
Blühende Pralinen
Früher war Michael Diewald Wirtschaftsinformatiker. In seiner Freizeit sammelte er leidenschaftlich gern Wildblüten und stellte damit Konfekt für Freunde her. Vor viereinhalb Jahren machte er sein Hobby zum Beruf und eröffnete das „Blühende Konfekt“ in der Schmalzhofgasse. „Wir verwenden auch Blüten von Sträuchern, die man nur vom Wegrand kennt“, sagte Angela Wiedermann vom „Blühenden Konfekt“. In einer kleinen Werkstatt neben dem Geschäft stellt er gemeinsam mit zwei Mitarbeiterinnen die Blütenpralinen her und verkauft sie direkt.
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Im Frühling hat das Geschäft Hochsaison. „Jetzt beginnt alles zu blühen und wir können unsere Blüten ja nicht ins Flugzeug verfrachten“, so Diewald. Alle Pflanzen werden in Wien und Umgebung gesammelt. Danach werden die Flieder-, Holler-, Fuchsienblüten und andere in Zuckerwasser getunkt und mit Kristallzucker bestreut. „So wird ihnen das Wasser entzogen und die Blüten werden konserviert“, erzählte Angela Wiedermann.
Das eigentliche Konfekt wird dann aus Fruchtmasse und Marzipan hergestellt und manchmal in Schokolade getunkt. Die konservierten Blüten werden als Dekoration in die Masse eingearbeitet und können verzehrt werden. Alle Zutaten sind regional und ohne Zusatz von künstlichen Stoffen. Expansionspläne habe Diewald keine, sein Geschäft „soll so bleiben, wie es ist“, meinte er.
Erstes Müsli-Geschäft Wiens
Müsli mit Früchten, mit Schokoladestücken, Müsli für Schwangere und Müsli für Kinder bietet das „Corns n’ Pops“ in der Gumpendorfer Straße. Seit 2009 verkauft das kleine Gassenlokal über 50 Müslizutaten und elf hauseigene Mischungen. „Die Gäste können sich ihr eigenes Müsli individuell zusammenstellen und mitnehmen oder gleich hier essen“, sagte Lisa Schön, die Geschäftsführerin, zu wien.ORF.at.
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Besucher sollten die Gelegenheit bekommen, sich ihre Frühstücksflocken so zu mischen, wie sie es möchten. „Ich mag zum Beispiel keine Rosinen“, so Schön. Sie erweiterte ihr Sortiment und bietet zusätzlich Mehlspeisen und Mittagsmenüs an. „Alle verwendeten Produkte sind rein biologisch und enthalten keine Zusatzstoffe“, so die Lokalbetreiberin und Ernährungswissenschaftlerin.
Buntes Popcorn in der Innenstadt
Die Schwestern Emina und Sanela Mandzuka verkaufen ausschließlich süßes Popcorn mit Heidelbeer-, Schokolade- und Apfelstrudel-Geschmack. Insgesamt 15 Sorten hat Sanela Mandzuka kreiert. „Wir machen alles selbst“, sagte sie. Die Geschäftsbetreiberin stellt den süßen Puffmais in einer kleinen Manufaktur im Prater selbst her. Emina Mandzuka kümmert sich um die Finanzen und den Verkauf.
„Ich wollte nur natürliche Zutaten verwenden“, so Sanela. Sie verwendet ebenfalls nur biologische Produkte und Fairtrade-Schokoladen für die Herstellung ihres Popcorns. „Der Mais, Zucker und das Kokosöl sind biologisch, wobei der Zucker aus Österreich kommt und die Schokolade zumindest Fairtrade ist“, so die Ladenbesitzerin.
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Shops mit speziellem Sortiment
Auch andere Wiener Geschäfte bieten ein außergewöhnliches und spezialisiertes Sortiment an. Das „Cup Cakes Wien“ in der Josefstadt stellt beispielsweise kleine Tassen-Kuchen in zahlreichen Sorten her. In London gibt es die Cup Cakes an jeder Straßenecke zu kaufen. Renate Gruber, die Ladenbesitzerin, brachte diese nun nach Wien. In der Leopoldstadt bietet das „Hanf and Hanf“ hingegen alles rund um das grüne Gewächs an. Pfeifen, Hanfsamen und sogar Hanfeistee gibt es dort zu kaufen. Einzig THC-haltiges Marihuana kann man nicht erwerben.
Tony Gigov
Qualität hat ihren Preis
In allen Geschäften müssen die Kunden für das angebotene Sortiment etwas tiefer in die Tasche greifen. Eine Portion Müsli kostet beispielsweise vier Euro und 250 Gramm süßes Popcorn mit Früchten neun. Die Ladenbesitzer begründen die Preise damit, dass sie alles selbst produzieren würden und die verwendeten Produkte biologisch und besonders hochwertig seien.
Marina Delcheva, wien.ORF.at