„Zweite Gruft“ sucht neues Zuhause

Weil Zuwanderer nicht in Obdachlosenheime dürfen, betreibt die Caritas die „zweite Gruft“ in Neubau. Dort finden wohnungslose Nichtösterreicher ein Quartier. Bis Ende April muss das Haus in der Bernardgasse geräumt sein. Laut Caritas ist man derzeit noch auf der Suche.

In den Wiener Obdachloseneinrichtungen haben Ausländer laut Gesetz in der Regel kein Recht auf einen Schlafplatz. Im Winter 2009 richteten Caritas und Fonds Soziales Wien (FSW) deshalb erstmals eine Unterkunft für diese Menschen ein: Der Aufenthaltsraum des Obdachlosenwohnheims St. Josef in Währing wurde zu einem provisorischen Schlafsaal für Zuwanderer umfunktioniert.

Im Vorjahr zog die sogenannte „zweite Gruft" in den siebten Bezirk um. Im ersten Stock des ehemaligen Heims für Asylwerber in der Bernardgasse wurden 62 Schlafplätze geschaffen, die zuletzt voll belegt waren. Ende April muss die Caritas das Haus wieder räumen. Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien ist die Caritas seit Wochen auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz.

Caritas: Noch nicht den „idealen Standort“ gefunden

Laut Caritas stehen zwar bereits zwei bis drei passende Häuser zu Auswahl, den „idealen Standort“ habe man aber noch nicht gefunden, sagte Caritassprecher Klaus Schwertner. „Da die Zeit drängt, wären wir dankbar, wenn jemand mit einem Angebot an uns herantritt.“

Schlafplätze, Duschen, warmes Essen und Gratis-Kleidung für die Klienten aus der „zweiten Gruft“ wird es aber nach dem 30. April auf jeden Fall geben, versicherte Schwertner. Schätzungen zufolge leben mehrere hundert Nichtösterreicher in Wien auf der Straße, die eigentlich in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Wien gekommen sind.

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