Viele Niederflurstraßenbahnen außer Gefecht

Bis zu ein Viertel der Niederflurstraßenbahnen - kurz ULF genannt - ist nicht einsatzbereit. Das besagt zumindest ein aktueller Kontrollamtsbericht. Die Wiener Linien versicherten, die Stehzeiten durch verbesserte Abläufe verringern zu wollen.

Durch die niveaufreie Rampe erleichtern die ULFs das Ein- und Aussteigen deutlich. Allerdings seien die Fahrzeuge der jüngeren Generation offenbar sehr wartungsintensiv, weshalb sie teils lange Zeit in der Werkstatt stehen müssen, hieß es nun aus dem Kontrollamt.

Die Prüfer kontrollierten die Anzahl der ULFs außer Betrieb an einem willkürlich festgelegten Datum, dem 26. Mai 2010. Dabei waren 52 Niederflurstraßenbahnen nicht einsatzbereit, was gemessen an der damaligen Gesamtanzahl der Niederflurstraßenbahnen (204) rund 25 Prozent ausmache, hieß es. Ein ähnliches Bild zeigte sich den Kontrolloren bei der stichprobenweisen Kontrolle der Wochenberichte zwischen Jänner und Dezember 2009, als ebenfalls durchschnittlich ein Viertel der Züge ausgefallen war.

Ungeklärte Garantiefragen

Das Kontrollamt stellte in diesem Zusammenhang auch Steigerungen bei Lohn- und Materialkosten fest, die „auf vermehrte Wartungen bzw. Instandsetzungen infolge des altersbedingten Verschleißes von Bauteilen und der Behebung immer häufiger auftretender Mängel zurückzuführen“ gewesen seien.

Im Bericht ist etwa von uneinheitlichen Wartungsplänen und ungeklärten Garantiefragen die Rede, weshalb die Wiener Linien nötige Arbeiten oder technische Modifizierungen teils auf eigene Rechnung durchführten. Diesen Aspekten sei lange zu wenig Beachtung beigemessen worden, erst in jüngster Zeit seien die Wiener Linien hier aktiv geworden, so die Prüfer.

Taskforce eingesetzt

Die Wiener Linien wollen die Situation jedenfalls nach eigenen Angaben verbessern. Man habe zugesagt, Abläufe weiter zu straffen, ein elektronisches Wartungsbuch einzuführen und die Stehzeiten von Fahrzeugen weiter zu reduzieren. Außerdem arbeite eine Taskforce an der Umsetzung zusätzlicher Weiterentwicklungen des ULFs.

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